Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass wir gut gesichert waren: Wir hatten Helme, eine Gasmaske, bekamen ganz viele Bonbons und im Notfall hätten wir uns auf einen der Hügel oder hinter den alten Fabrikmauern verschanzt (außerdem hätte man fürs Boot eine Sicherheitsweste haben können).
Nun aber mal von vorne: Gestern Nachmittag habe ich es mir mit zahlreichen Infomaterialien im Garten bequem gemacht. Morgens habe ich Irene noch beim Saubermachen geholfen und nach dem Lunch und ihrer Abreise nach Auckland die Küche aufgeräumt und meine Sachen geordnet und Wäsche gewaschen. Dann hatte ich mir einen gemütlichen Ausklang wirklich verdient. So habe ich herausgefunden, dass ich mir auf jeden Fall Tauranga und Mt. Manganui anschauen will, sowie Katikati. Außerdem gibt es vor Whakatane, einem Ort mit reicher Maori-Geschichte, die einzige aktive Vulkaninsel Neuseelands und natürlich auch eine Bootstour dahin. Der Wetterbericht sagte dann, dass Samstag der letzte schöne Tag ist, also hab ich kurzerhand angerufen und mir einen Platz reserviert.
Heute morgen bin ich dann schon um 6:45 aufgestanden, habe gefrühstückt und meinen Rucksack gepackt. Von dem Regen in Te Puke haben Henry und ich uns nicht abbringen lassen und sind einfach Richtung Sonnenschein gefahren (zum Glück lag Whakatane auf dem Weg dorthin). Nach 80 Minuten waren wir da, es hatte aufgehört zu regnen und versprach ein schöner Tag zu werden. Um zur 50km entfernten Insel zu kommen, mussten wir zunächst 90 Minuten auf dem Boot zurücklegen. Für manche ein sehr anstrengender Trip, der Wellengang war nicht zu unterschätzen und hat wohl so manchen auf den Magen geschlagen (zum Glück saßen die unten und ich hab mich mit nem netten Mädel oben unterhalten).
An der rauchenden Insel haben wir den Anker ausgeworfen und wurden mit einem Schlauchboot zur Anlegestelle gebracht. Dann begann die Tour. Wir hatten zwei Führer, die uns über die Insel geführt haben und mit Wissen rund um die Insel, Vulkane, Schwefel und was sonst noch so dazugehört versorgt haben. Währenddessen wurde viele Bilder geschossen, die teilweise sehr “out of world” wirken. An den stark riechenden Stellen die Gasmaske ausprobiert und immer fleißig Bonbons gelutscht. Die helfen dabei den Hals schwefelfrei zu halten oder so.
Der Vulkan ist zuletzt 2000 ausgebrochen, aufgrund schlechter Wetterbedingungen war zu der Zeit keine Führung und auch die Jahre davor waren sehr aktiv. Vor allem in den 70ern und 80ern hat sich die Insel durch die Aktivitäten sehr verändert. Auch heute raucht und blubbert es an vielen Stellen (ja nachdem ob sich dort Wasser befindet oder nicht) und Schwefel und allerlei Bakterien geben dem Gestein und Wasser interessante Farben. Aber schaut es euch selbst an.
Das “frischeste” Wasser haben wir probiert (sehr eisenhaltig) und mal kurz eine Münze reingehalten (eine wunderbare Methode zur Münzreinigung). Aber anders als man nun annehmen könnte, wurden hier nie professionell Münzen gereinigt sondern zu Beginn des 20. Jahrhunderts versucht Schwefel abzubauen. 1914 sind bei einem Ausbruch jedoch alle Arbeiter umgekommen (einzig Überlebender Peter die Fabrikkatze). Und so findet man heute nur noch Überreste der damals zerstörten Fabrik.
Damit war unsere Runde auf der Insel auch vorbei und wir fuhren zurück zum Boot wie wir eine wirklich gute Lunchbox genossen haben, während wir noch ein wenig um die Insel rumgefahren wurden. Auf dem Heimweg sind uns leider keine Orcas oder ähnliche Großmeeresbewohner über den Weg geschwommen, aber ein paar Delfine haben vorbeigeschaut.
Wieder zurück auf Festland habe ich mir noch Whakatane angeschaut. Ein niedliches Städtchen mit vielen Maori-Carvings und ähnlichem. Aber sonst nichts weiter Erwähnenswertes. So bin ich mit Henry wieder zurückgefahren und erhol mich nun von einem langen Tag an der “frischen” Luft.
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