Mittwoch, 21. Dezember 2011

Getting ready

Meine letzten drei Tage. Die letzten drei Tage allein, ab morgen reise ich in Begleitung. Ich bin aufgeregt, ich freu mich sehr auf die drei da ist mir im ersten Moment sogar egal was wir hier machen. Hab sie jetzt seit sechs Monaten nicht mehr gesehen, es wird also Zeit.

Ach ja, diese letzten drei Tage als (ich schweife ab). Sonntag abend bin ich nach meinem Reisetag in Auckland angekommen. Das erste Mal seit Ewigkeiten wieder ein richtige Autobahn und dann hat es noch geregnet und war dunkel. Perfekte Bedingungen also um eine Straße und ein Haus zu finden. Also kurz vom Highway runter, festgestellt, dass ich bisher richtig gefahren bin und den Weg eingeprägt und weiter gings. Bin dann nur einmal kurz falsch gefahren, aber das lag an der verwirrenden Straßenführung. Aber um kurz nach 9 war ich bei Karen.

Karen ist sehr nett, um die 60, ehemalige Krankenschwester und nun Mitarbeiterin im Gemeindezentrum und sehr engagiert im eigenen und Gemeindegarten (inklusive eigener Bienenvölker und Hühner). Nachdem sie mir mein Zimmer gezeigt und geholfen hat, meine Taschen rein zutragen hat sie mir sogar noch Pizza gebacken. Juhuu. Und lecker war sie auch noch sehr.

Abendpizza, ich Glückliche

Am nächsten Morgen habe ich angefangen zu Arbeiten. Karen ist sehr nett und engagiert im Garten, aber ihre Bücherregale haben schon ewig keine Aufmerksamkeit mehr bekommen. Sie wollte, dass ich sie in irgendeine Ordnung bringe (damit sie ihre Bücher auch findet) und ich hab es mir zur Aufgabe gemacht gleich noch sauber zu machen und auch die Umgebung drum herum aufzuräumen. Beim Lunch (mit wunderbarem echtem Brot und guten italienischen Belag – Salami, Käse und Pesto) hab ich dann beschlossen den Tag durchzuarbeiten und dann einen ganzen Tag frei zu haben. Außerdem war die Unordnung auf einem Hochpunkt.

Aufräumarbeit IMG_2562

Dienstag morgen habe ich dann meine Arbeit beendet und ich find das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Bücher sind wirklich sortiert, Karen hat einen Stapel Unterlagen zum selbst durchschauen (und hat heute schon alte Erinnerungen wiederentdeckt) und die Spinnen haben einiges an Lebensraum verloren. Nach dem Mittagessen habe ich mir dann Henry geschnappt und bin nach Norden (vom Stadtkern weg gefahren). Ich hatte ein Bestellung abzuholen (online, aber zur Sicherheit und Portosparen als Abholung bestellt), von einem sehr humorvollen Unternehmen (siehe Bild). Anschließend bin ich nach Devonport. Ein Vorort von Auckland mit schönen älteren Häusern, florierenden Antiquitätenläden und einem herrlichen Blick auf Auckland.

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Oftmals fahren die Leute von Auckland aus mit der Fähre für einen Tagesausflug nach Devonport, da es an der anderen Seite des Hafens liegt und sich auch wegen der schönen Cafés und Restaurants anbietet. Ich zumindest habe zunächst den Ausblick auf Auckland genossen, mir ein leckeres Eis gegönnt, die Füße bisschen in den schönen Sand gesteckt und bin nach einem Spaziergang entlang des Fährhafens in Richtung Innenstadt geschlendert. Hab die Bäume und Häuser betrachtet und fotografiert und mein Leben genossen. Dann kam ich an diesem Vintageladen vorbei und dachte, kurz reinschauen kann ja nicht schaden. Hab ein Kleid entdeckt, das ganz niedlich aussah, aber das passte nicht so richtig. Aber dann hab ich dieses wunderschöne grüne Kleid im 50er Stil an der Schaufensterpuppe gesehen und ich wollt das dann doch mal anprobieren. Und mein typisches Problem, es sah gut aus, hat fast perfekt gepasst und war diesmal sogar nicht mal zu teuer. Also, was macht man da? Ja, ich habe mir noch ein Kleid gekauft. Aber davon kann man ja wohl nicht genug haben. Es ist schon etwas älter, hat einen kleinen Schönheitsfehler, aber definitiv Charakter und ist auf jeden Fall eine Einzelanfertigung. Was will man mehr, roten Ledergürtel noch dazu, bissl um den Preis gefeilscht (und gewonnen, weil ich gut darin aussehe).

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Das war also erledigt und ich hab noch beschlossen den nah gelegenen Mt. Victoria, eher ein Hügel zu erklimmen und den Ausblick zu genießen. Auf diesem Berg befinden sich auch verschieden militärische Bunker (zum Teil noch vor 1900 gebaut) und auch eine einfahrbare Kanone. Was will man mehr. War schön da oben und der Ausblick wirklich sehenswert. Dann habe ich mich wieder auf meine Rückreise gemacht, zwei mal kurz eine falsche Entscheidung getroffen, aber hab trotz Verspätung noch leckere Quiche und Salat zum Abendessen bekommen und mich gut mit Karen und ihrer Freundin unterhalten und gelernt, dass es im englischen Scrabble ganz viele two-letter-words (meist schottische Worte) gibt.

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Heute war dann also arbeitsfrei. Den Tag habe ich in der Innenstadt Aucklands verbracht. Nachdem ich bei meiner Ankunft vor fast 6 Monaten vor allem weg (bzw. zu einer Arbeit kommen) wollte, habe ich der Stadt heute eine zweite Chance gegeben und viele schöne Plätze entdeckt. Ich hab den Zug in die Stadt genommen, der Dank Studentenrabatt auch sehr bezahlbar war und mich schnell und ohne Fahrstress ins Zentrum gebracht hat.

Ich bin wieder am Auckland Domain, einem der größten Parks mit dem Museum entlang spaziert und hab noch wunderschöne Wege in eben diesem entdeckt. Entlang des Ententeichs, dort gab es auch wundervolles Eis und dann die Lovers Lane hinunter gewandelt (nur Martin hat gefehlt). Wirklich schön anzusehen.

Hokey Pokey und Rasberry Sorbet IMG_2390 IMG_2398

Dann kurz eine der großen Straßen überquert und auf dem Universitätsgelände herumspaziert. Folgendes habe ich festgestellt: Auch hier sind die Gebäude der Wirtschaftler deutlich moderner, größer und herausragender als der Geisteswissenschaftler. Außerdem haben sie einen herrlichen Campus mit schönen alten, sanierten Gebäuden und dazwischen viel grün und einen richtig gut aussehenden Unibuchladen. Da kann Erlangen und wohl die meisten deutschen Unis so gar nicht mithalten. Schade eigentlich.

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Weiter gings durch den Albert Park zum Kunstmuseum. Das einfach wundervoll ist, nicht nur weil man dort fotografieren darf. Es ist einfach die Zusammenstellung der einzelne Räume, dazu das Verschmelzen der alten Gebäude mit neuem modernen Mittelteil und alles ist einfach stimmig. Ich hatte ein tolle Zeit darin und habe die Kunst sehr genossen.

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Dann gab es eine Mittagspause im Albert Park mit Tee, einem Stück Quiche und ein paar dieser herrlichen Pflaumen aus Karens Garten. Weiter gings zum Hafen, dort habe ich die Karten für unsere morgige Hafenrundfahrt abgeholt und bin anschließend am Hafen entlang geschlendert. Mein letztes Ziel war der Stadtteil Parnell, der ebenfalls ältere Häuser und die passenden gepflasterten Gehwege und schöne Läden anzubieten hat. Hier und da eine alte Kirche oder sonstiges altes Haus. Alles sehr schön. War ein toller langer Spaziergang, bis ich wieder beim Zug angelangt war (ich bin eine große Runde gelaufen) und mich wieder in den Westen bringen ließ.

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Hier habe ich mich nochmal schön mit Karens Schwiegertochter und Sohn unterhalten, die mit dem 14 Monate alten Enkel da waren und später habe ich erst mit Karen unter dem Pflaumenbaum zu Abend gegessen und dann noch ein bisschen über Erziehung und Lebenspläne unterhalten.

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Nun werde ich nur noch meine sieben Sachen packen, duschen und dann ein letztes Mal schlafen, ab morgen reise ich mit Familie :)

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