Von Waitomo aus habe ich den Bus nach Hamilton genommen. Das ist nicht weit. Etwas mehr als eine Stunde. Weit hingegen war der Weg von der Busstation zu meinem Hostel (angegeben waren 35-40 Minuten, aber mit Gepäck habe ich über eine Stunde gebraucht), Busse fahren Sonntags nämlich nicht. Oh man, ich freue mich auf (m)ein Auto.
Damit habe ich dann beschlossen für den Rest des Abends nichts mehr zu machen, es hat passenderweise auch noch geregnet. So wurde Essen zubereitet und dann saßen wir in der Hostel-eigenen Jurte und haben uns über unsere bisherige Reise und Empfehlungen unterhalten. Diesmal waren es neben mir drei Niederländer (unabhängig voneinander), zwei Israelis (auch unabhängig), ein alter Deutscher (um die 60) und eine Schwedin. War sehr interessant und wurde somit ein schöner Abend. Den ich mit einem ausführlichen Telefonat mit meiner Lieblingsfamilie und dann noch Martin abgerundet habe.
Am nächsten Morgen war ich früh wach, hab gefrühstückt und wieder mal ausgecheckt, Gepäck im Hostel verstaut und bin auf in die Stadt. Hamilton ist eine Studentenstadt und hat damit viele Cafés und Snack-Möglichkeiten zu bieten. Außerdem gibt es auch hier ein ausgeprägtes Park-System (also viele Parks, nicht Parken mit Autos) und eine großen See. Den habe ich dann nach gut 40 Minuten (hatte ja diesmal kein schweres Gepäck) auch erreicht. Und konnte Pukekos mit ihren Jungen beobachten, wobei ein Pukeko-Vater kurzzeitig auf mich losgegangen ist, dabei war sein Kind mindestens 20 Meter von mir entfernt, ein sehr aggressiver Zeitgenosse. Es gab auch Gänsepärchen mit Jungtier und eine Lokomotive, mit begehbaren Fahrerhäuschen zu sehen. Also ein guter See.
Dann bin ich Richtung Innenstadt weiter und bin mal wieder schmökernd durch die Läden gezogen, bis ich bei einem Sushi-Restaurant Hunger bekommen habe ich mir eine Bos zusammengestellt hab. Zum Glück hatte diese einen begrenzende Wirkung. Die Sachen sahen nämlich alle sehr lecker aus und waren es definitiv auch. Dann habe ich das kostenlose Internet der Innenstadt genutzt und hab mich beim Blaubeerstand gleich neben dem großen Weihnachtsbaum für einen Frozen Joghurt with Blueberries entschieden. Wurde frisch verrührt und war soooo lecker. Auf dem Rückweg zu Hostel habe ich nicht nur Riff Raff aus der Rocky Horror Picture Show getroffen, sondern auch noch einen tollen Buchladen entdeckt (aber zum Glück kein Buch gekauft, wer soll dass den sonst tragen). Aber ein Sandwich für meine lange bevorstehende Fahrt und ein richtig gut aussehendes Brot als Mitbringsel für die Mädels habe ich auf dem Rückweg noch entdeckt.
Diesmal habe ich den Bus zurück in die Stadt genommen und da dieser sofort kam hatte ich auch noch genug Zeit in ein nahegelegenes Café in der Stadt zu gehen und einen White Mocha Frappe zu genießen. Es war nämlich ein recht warmer Tag gewesen. Der Bus hatte dann bereits in Hamilton Verspätung, das wurde in Rotorua beim Fahrerwechsel dann noch deutlich mehr und bis ich in Hastings ankam, hatte die Fahrt sechseinhalb Stunden und damit eine ganze Stunde länger als angegeben gedauert. Aber ich habe die Zeit gut genutzt, hab Übersetzungsarbeit geleistet, Buch gelesen und die Fahrt genossen. Wir sind unter anderem in der Wellblechstadt-vorbeigekommen. Da sind riesige Wellblechhütten in Tierform und auch sonst gab es wieder schöne Landschaften zu sehen. Es war also schon neun und ziemlich dunkel, als Dani mich abgeholt hat. Perfekt für unser Vorhaben.
Ich wollte mir nämlich nicht nur die Bleibe meiner ehemaligen Kolleginnen und Mitbewohnerinnen aus Hastings anschauen, sondern vor allem Danielas Auto kaufen. Sie wird nämlich nach Abschluss des Apple Thinning (die Apfelbäume entschlanken, also einen Teil der Jungäpfle eliminieren) gemeinsam mit Annika und deren Auto die Südinsel bereisen. Da hat sie mir ihr Auto angeboten. Und da es ein altes, aber gutes Gefährt ist und ich mich wohler fühle, wenn ich den Vorbesitzer und somit einen Teil der Geschichte des Autos kenne, habe ich zugesagt und war nun in Hastings um den Deal abzuschließen.
Nach einem Gespräch mit den Mädels und kurzem Austausch, was so gemacht wurde und noch anstand. Haben wir also Unterlagen ausgefüllt, Dani hatte alles sehr sehr gut vorbereitet, ein Traum, und dann Geld überwiesen. Nachdem ich nun heute noch meine Third-Party-Versicherung, sowie eine AA (ADAC)-Mitgliedschaft und mein Auto umgemeldet und betankt habe. Bin ich jetzt also stolze Besitzerin eines 1995er Nissan Cefiro mit 230000km. Er hört seit heute auf den stolzen Namen Henry und hat in Munky seinen neuen Freund und Begleiter gefunden.
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