Heute morgen war das Wetter sehr schön. Die Sonne schien, wie ich durch einen Blick durch mein kleines Fenster erahnen konnte, und es versprach einfach ein guter Tag zu werden. Seit gestern ist Philipp (grad mit dem Abi fertig, will nächstes Jahr Physik studieren) hier, er soll am Freitag und Samstag auf Haus und Hof achten, weil die Familie ebenfalls nach Wellington fährt. So habe ich ihm heute früh gezeigt, was alles zu tun ist. Aoife meinte, ich mach das so zuverlässig, da kann ich ihm das bestimmt auch gut zeigen. Hihi, hab hier heut viel Honig um den Mund geschmiert bekommen.
Nach getaner Arbeit (Kälbchen für das Abgewöhnen der morgendlichen Milchration mit Milch versorgt, Stall ausgemistet und desinfiziert, Hühner in einen neuen Stall umgezogen und auch deren alten ausgemistet und desinfiziert und den Kälbchen Knabberkram gegeben) war der Blick auf die Berge immer noch sehr gut (sonst hat er sich meistens spätestens um 11 zugezogen). So habe ich Philipp gefragt, ob er mitkommen will auf eine kleine Wanderung. Er war sofort dabei und als wir fertig waren (und ich Ruby noch ein bisschen was vorgelesen hatte) sind wir ins Auto gestiegen und ich bin zum zweiten Mal zum Mt. Holdsworth gefahren.
Der heutige Weg ist laut Beschilderung nur einen Kilometer lang, dauert aber ne Stunde, was wohl damit zusammenliegt, dass es einfach nur bergaufgeht (vom Gefühl her waren das 1000 Höhenmeter). Zumindest habe ich schnell festgestellt, dass meine Kondition definitiv unter diesen acht Wochen im Packhouse gelitten hat (ja, ich schiebe einfach alles darauf) und auch meine Waden nicht so gern so viel Bergsteigen. Aber ich hab Philipp einfach davonziehen lassen und dafür Fotos gemacht.
Und irgendwann zeigt sich dann auch für mich immer mehr Himmel und die ersten Gipfel waren durch die Baumkronen zu erkennen. Ich war also definitiv auf dem richtigen Weg (als ob ich mir das bei der Steigung nicht auch schon so gedacht hatte) und schwupps, war ich auch schon auf dem Ausguck-Plateau angekommen.

Tja und dort macht man natürlich als erstes eine Pause. Ein Schlückchen kalten Tee, dazu einen sehr leckeren Nussriegel (ich liebe diese Riegel, herrlich). und dann den Ausblick genießen. Ja okay, es war natürlich nicht mehr wolkenfrei, sondern diese kleinen grauen Wattebäusche hingen, wo auch sonst, genau auf meinem Bergpanorama. Aber das hat Pauline und mich nicht weiter vom Fotos machen abgehalten, wär ja noch schöner.

Philipp hat in der Zwischenzeit den Wald hinter dem Plateau noch erkundet und lila Pilzchen entdeckt und mich hingeführt. Er meinte, es gibt eigentlich nix zu sehen, aber die kleinen lila Pilze werden dir gefallen. Hehe, ja ich fand sie lustig, genauso wie diesen sehr bewucherten Baum.

Naja, die Kälbchen wollten gefüttert werden, also ging es den steilen Berg wieder herab (das ging zum Glück deutlich schneller) und unten haben wir noch einen kleinen Nebenweg erkundet, weil wir dachten, vielleicht nochmal schön ans Wasser zu kommen, aber wir endeten in einer herrlich beschilderten Sackgasse.

Wieder hier wurden die großen und kleinen Kälber mit Milch versorgt und der Stall der großen mit Stroh ausgelegt. Das waren so ziemlich meine letzten Handgriffe hier. Ach und die Ziege habe ich natürlich noch wieder an einen grüneren Platz umgesetzt.
Alle Fotos zum heutigen Wandertag finden sich im Holdsworth-Lookout-Album.