Samstag, 7. Januar 2012

Sind das nun Elefanten oder Löwen?

Ich sitze in einem schönen alten Hostel und genieße den Blick aus dem Fenster auf das nachts schön beleuchtete Dunedin mit der funkelnden Bucht. Wir haben vorhin ein tolles Brauerei-Abendessen im Ale House der Speights Brewery genossen und waren anschließend um halb 12 Lebensmitteleinkaufen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass wir nicht in Deutschland sind. Aber nun mal von vorne.
Heute morgen haben wir in der Schäferhütte bei Susannah und James ein bisschen länger geschlafen (bis halb 9) und sind dann gemütlich aufgestanden, haben geduscht und dann wirklich schön in der Küche gefrühstückt. Als alles wieder gesattelt war, sind wir noch auf einen Abschiedskaffee bei Susannah vorbei. Das hat natürlich auch länger gedauert als gedacht und nach einer letzten Tour durch den inzwischen gut bewachsenen Garten mit Schweine-Beschau waren wir um kurz vor 12 dann auch wirklich auf dem Weg.
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Unser heutiges Ziel ist wie gesagt Dunedin und der Weg dorthin führt uns durch die Catlins. Diese sind nach einem Kapitän benannt der hier vor über 160 Jahren Land erworben hat. Bevor wir dies aber erkunden konnten haben wir zunächst Erfahrung mit den nur spärlich ausgeschilderten Straßen Neuseelands gemacht. Die Straße, die wir nehmen wollten war nämlich gar nicht ausgeschildert und so waren die ersten 50km doppelt so lang. Zu allem Übel führte die erste Straße in den Catlins dann auch noch über eine dieser leidlichen Gravelroads. Aber nach diesen ersten Ungeschicken wurde die Fahrt dann wirklich schön.
Die Catlins sind landschaftlich wunderbar und haben einiges zu bieten. Tolle Küsten, feinen Strände, innerlands Wälder mit einigen Wasserfällen und obendrein noch eine beeindruckende Meerestierwelt. Alles was das Touristenherz begehrt.
Der erste Stopp war bei fossilen Baumresten und der Badebucht von Hector Delfinen. Da es aber durch den Wind recht kühl war und wir leider relativ spät dran, haben wir uns an die Empfehlung gehalten und sind nicht mit diesen kleinen Delfinen baden gegangen, sondern haben uns weiter gemacht nach Niagara.
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Dort gibt es ein wunderbares Cafè mit gutem Bier (aus der Brauerei in Invercargill), leckerem Kaffee und einem guten Kuchen und Nachtisch-Angebot. So haben die Jungs Kuchen genossen und ich hab meinen Sticky Date Pudding und Mama ein Meringue Stack genossen. Das sah alles nicht nur lecker aus, sondern war auch so. Dazu saßen wir in einem schönen grünen Garten mit Kühen und Alpakas als Nachbarn. Wenn man in Niagara ist, darf man natürlich auch die Falls nicht außer Acht lassen. So haben wir uns erst nach einem ausführlichen Bestaunen dieses Meisterwerks der Natur auf weitere Fahrt begeben.
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Der nächste Stopp war bei der Lost Gypsy Gallery. Einer feinen Spielerei eines verrückten Tüftlers, der aus allerlei “Müll” tolle Maschinen bastelt. Wir waren zwar nur in seiner Gallery und nicht noch im Tüftler-Garten. Aber schon die Spielereien dort waren toll, man konnte viele Knöpfe drücken, an Rädern drehen und allerlei Sprüche entdecken. Ein tolles Mekka für alle Spielkinder und Junggebliebenen. Kurz danach kamen wir an weiteren nicht unbeachtenswerten Wasserfällen vorbei, den Purakanui Falls. Neben den üblichen Langzeitbelichtungen, auch wieder ein Familienfoto wert und auf dem Rückweg zur Hauptstraße haben wir sogar noch mehrere Harrier (Habichtartige) bei ihrem Beutezug beobachtet.
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Der kleine Ort Owaka wäre an sich nicht weiter erwähnenswert, gäbe es nicht dieses schön verrückte Teapotland. Ein Garten mit einer schirr unglaublichen Auswahl an Teekannen, wunderbar kitschig angeordnet und obendrein noch von echten weißen Tauben besiedelt. Mehrere Bilder wert.
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Dann hatten wir unseren letzten Halt in den Catlins erreicht. Nugget-Point versprach nicht nur einen schönen Leuchtturm auf einer steilen Klippe sondern auch eine große Vielfalt an Tieren. Das mussten wir uns natürlich näher ansehen (mit Kamera, Fotoapparat und Fernglas). Landschaftlich einwandfrei, aber der Leuchtturm geriet bei dem Tieraufkommen fast vollkommen in Vergessenheit. Überall an der Küste tummelten sich Seehunde, –löwen und –elefanten (also laut Information, was das nun wirklich für Meeresbewohner waren konnte man von oben nur schwerlich unterscheiden). Die Vögel auf den Klippen wurden erst fälschlicherweise für Pinguine gehalten, aber auch von diese Tierchen haben wir zwei schöne Yellow-Eyed Penguins von einer kleinen Warte aus beobachten können. Diese sind nämlich im Moment dort mit der Aufzucht der Jungen beschäftigt. Ein wahrlich guter Abschluss für einen tolle Gegend.
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Und nun sind wir im Chalet Backpackers, einem alten Krankenhaus in Dunedin. Etwas höher gelegen mit feinstem Ausblick und zum Glück nicht zu weit weg von der hiesigen Brauerei. Die geplante Führung heute haben wir durch unsere späte Abfahrt und Pausen leider verpasst, aber das Bier haben wir dann einfach so verköstigt und dazu eine wirklich tolle Brotzeitplatte genossen. Mehr braucht man nicht im Leben.
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