Montag, 30. Januar 2012
Wir sind dann mal weg
Nach einer Kaffeepause sind wir dann noch gemeinsam durch die Straßen Wellingtons geschlendert und konnten vor allem vor Bücherläden und dem Crepes Stand kein Halt machen. Naja wir haben nun ein paar schöne Neuseeländische Zeitschriften und verschiedene Bücher, die alle gesenkt waren. Also ganz viel gespart ;)
Dann noch kurz Kekse gekauft und in Regierung vorbeigeschaut und schon mussten wir die kleine coole Hauptstadt des Landes wieder verlassen. Wir haben uns die Berge hochgeschlängelt und nach einem Einkaufsstopp sind wir bei Aoife, Lyndon und den Kiddies angekommen. Ruby hat mich schnell wiedererkannt und wir haben gaaaanz viel gelesen. Martin durfte auch mal ein Buch vorlesen.
Und nun brechen wir also zu unserem 2-3 Tages Tramp auf. Der Mt Holdsworth Jumbo Circuit hat es uns angetan und wir werden uns also noch einmal ein wenig Berge hochquälen. Wir berichten dann, wenn wir wieder am Boden sind :)
All Bilder des Tages
Sonntag, 29. Januar 2012
Wohin man blickt: Wasser (heute morgen noch mit tierischen Sichtungen)
Erneut überwinde ich die See, welche Süden und Norden Neuseelands voneinander trennt. Nun schon zum vierten (und vorerst letzten) Mal habe ich eine Fähre betreten und warte auf die Abfahrt. Martin hat seine Kamera geschnappt und erkundet das große Schiff, ich halte unsere gemütlichen (sesselähnlichen) Sitze am Fenster mit Ausblick frei.
Das ist aber nicht unsere erste Schifffahrt heute. Unser Tag hat sehr zeitig begonnen. Schon um halb 7 hat der Wecker geklingelt und versucht uns aus dem Bett zu werfen. Nachdem wir Großes vor hatten, bin ich schnell aufgestanden und da unser Trip per Telefon bestätigt wurde, ist auch Martin aus dem Bett gesprungen (also nur wörtlich). Unsere Wäsche war wie durch ein Wunder (oder auch das Wetter) über Nacht sehr gut getrocknet und es gab wunderbares kalte-Pizza-Frühstück.
So gestärkt waren wir um 7:45 am Strand, dort befindet sich das Hauptgebäude von Whalewatch Kaikoura. Wir haben die Tickets abgeholt und sicherheitshalber noch eine Tablette gegen Seekrankheit gekauft, es wurden starke Winde gemeldet. Nach einem Sicherheits-Briefing konnten wir dann in den Bus steigen. Dieser hat uns auf die andere Seite der Kaikoura Peninsula gebracht, dort liegen die speziell angefertigten Boote des Unternehmens. Unsere Wawahia hatte viel Platz (also auch genug Beinfreiheit) für 48 Personen, einen Skipper, einen Maat (der vor allem nach Walen Ausschau halten musste), einen Guide (der uns viel über Wale, aber auch Delfine und ähnliches erzählen konnte) und einen Guide, der allein für unsere Sicherheit und unser Wohlbefinden da war.
Zum Ablegen und während das Boot in voller Fahrt ist, mussten wir innen auf unseren (bequemen) Sitzen warten, aber es gab große Fenster, aus denen man einen guten Blick hatte. Wir hatten Glück, die früheren Boote hatten schon einen Wal geortet, der bald wieder auftauchen müsste (Pottwale können 40 bis 60 Minuten lang tauchen). Also haben wir uns dort hinbegeben und siehe da, ein riesengroßer Wal lag direkt vor uns und hat in regelmäßigen Abständen Luft durch sein Blowhole geblasen. Wir haben ihn ganze elf Minuten dabei beobachtet, bis er wieder abgetaucht ist (und uns seine wunderschöne Schwanzflosse präsentiert hat).
Bevor es weiter ging haben wir noch einen wunderschönen Wanderer Albatros beobachtet und dann sind wir weiter gefahren. An einer Stelle hat der Skipper mit einem Hydrophone versucht einen weiteren Wal zu Orten. Das schien ihm auch gelungen, nur leider wollte der Wal dann partout nicht auftauchen. Naja, man kann die Natur zu nichts zwingen. Wir hatten dabei aber die Möglichkeit noch ein bisschen “Wasser-Achterbahn” zu fahren. Also vorne an der Reling zu stehen, während das Boote über die Weltmeere bzw die Wellen des Pazifik fährt. Ein Spaß!
Auf dem Rückweg haben wir zwei winkende Pelzrobben durchs Fenster gesehen und dann noch Dusky Dolphins getroffen. Eine recht große Gruppe Delfine ist dann links und rechts ums Boot herumgetollt, das was drollig. Vor allem sind sie auch gesprungen und hatten scheinbar allerlei Spaß. Ein gelungener Abschluss. Nach 150 Minuten (ungefähr 17km von der Küste und wieder zurück entfernt) waren wir wieder an Land und alle glücklich und zufrieden.
Wir haben dann zunächst noch einen kleinen Bummel durch Kaikoura gemacht (und Martin hat mir eine sehr schöne Greenstonekette geschenkt), man muss ja das Angebot begutachten und obendrein die Wirtschaft unterstützen. Bevor wir die Stadt verlassen haben, gab es noch Mittagessen. Natürlich beim World famous Seadfood BBQ. Der Verkäufer hat sich sogar an mich erinnert, fand ich super und er war auch überrascht, als ich meinte, das wäre schon fast 4 Monate her. Zumindest haben wir zwei uns Paua Fritter, Crayfish Fritter und sechs Garlic Scallops jeweils zwischen zwei Brotscheiben bestellt. die Präsentation mit Salat, Zitrone und ein bisschen Paprika war sehr gut und es war lecker. Sehr lecker.
Auf unserem Weg nach Picton haben wir unseren Kluftinger weitergelesen (sie meinen den Täter gefasst zu haben, aber die Beweise…) und am Ohau Point angehalten. Eine Stelle an der ich bereits vor vier Monaten mit dem Bus kurz gehalten habe, denn dort gibt es eine Unmenge an Fur Seals. Herrlich. Vor allem die jungen, kleinen hatten es uns angetan. Die sind im Gegensatz zu den alten nämlich unglaublich aktiv, robben überall herum, tollen in Wasserlöchern, ärgern andere und und und. Es war schwierig Martin wieder ins Auto zu bekommen :)
Das Wetter hatte sich nach dem guten und übrigens unwindigen Seefahrtwetter deutlich bewölkt und während unserer Autofahrt hat es lang geregnet. Aber in Picton schien wieder ein bisschen Sonne und so haben wir uns erst mit Pizzaschnitten fürs Abendessen beim Bäcker eingedeckt und sind dann eisessend die Promenade entlang und haben uns an den Hafen gesetzt. Das Lakritz-Eis schmeckte auch beim dritten Mal noch hervorragend und hat sich gut mit den Wildberries vertragen. Martin hatte endlich Hockey Pockey (fand er gut) und Cookies und Cream. So gestärkt sind wir noch an den Segelbooten entlang spaziert und haben uns über die Name der Boote belustigt. Unsere imaginären Transportmittel würden Gertrud und Rettungsboot Helmut heißen oder Wasser&Brot. Naja, wir hatten noch mehr brillante Ideen, allesamt besser als das heutige Angebot (wobei die Schiffchen an sich, schon recht beeindruckend waren, zum Teil).
Nach Anstehen vor der Fähre befindet sich Henry inzwischen auf dem Eisenbahn-Deck (heute fahren also keine Züge mit) und wir zwei nun auf hoher See. Am Abend, also in zwei Stunden werden wir Wellington erreicht haben und bis dahin genießen wir die Überfahrt.
Für beinahe rund-um Walansichten und meer, einfach mal hier klicken: Walegucken
Samstag, 28. Januar 2012
Von Höhlen, Klippen und dem perfekten Abendessen
Nach einem Tag wie gestern fiel es heute recht schwer aufzustehen, unter anderem auch, weil einfach alles ein bisschen und meine Oberschenkel sehr wehgetan haben (und letztere machen sich noch immer deutlich bemerkbar). Aber rechtzeitig zur Auscheckzeit (10 Uhr) hatten wir unser Zimmer geräumt und nach einem leckeren Frühstück waren wir wieder unterwegs.
Den Weg von Arthurs Pass Richtung Christchurch kannte ich ja schon vom Zug-und-Wander-Ausflug mit Colin und diesmal musste ich nicht im Bus zuschauen, sondern konnte die achterbahnmäßige Strecke selber fahren. Die Straße geht nämlich hoch und runter und nach links und recht, wir haben viele Motorradfahrer gesehen.
Unser erster Halt war das Cave Stream Reserve. Dort fließt ein Fluss unterirdisch durch eine 594 Meter lange Höhle und viele nutzen die Gelegenheit und legen diese Strecke vom Ausfluss bis zum kleinen Wasserfall am Eingang der Höhle zurück. Da uns heute aber nicht nach hüfthohem eisigkalten Wasser zumute war (und schon gar nicht eine ganze Stunde). Sind wir überirdisch geblieben und haben uns lediglich den Eingang etwas genauer angeschaut (und festgestellt, dass das Wasser sehr kalt ist) und die schöne Umgebung. Hat sich aber auch dafür gelohnt anzuhalten.
Unserer weiterer Weg führte uns erst durch Springfield und Oxford und in Sheffield wurde ich durch ein großes Plakat aufmerksam. Dort stand “The famous Sheffield Pie Shop” und da Martin ein großer Pie Fan ist, habe ich umgedreht und wir haben uns unser Mittagessen besorgt. Es gab The Sheffield Supreme und Lambsfry&Bacon. Der erste wurde an der wunderschönen Wamakariri Gorge gleich unter der Brücke mit tollem blauen Wasser genossen. Der zweite wurden dann in Greta Valley auf einer gemütlichen Parkbank verdrückt und dann sind wir bis Kaikoura durchgefahren.
Pünktlich zur Kaffeezeit haben wir vor einem schönen Kaffee in Kaikoura (das ich schon einmal besucht habe) gehalten und uns jeweils eine Kaffeespezialität und Kuchen gegönnt. So gestärkt sind wir ins Hostel und haben unser sehr großzügiges Zimmer bezogen (mit eigenem Bad).
Für heute haben wir uns noch die Kaikoura Peninsula vorgenommen. Dort war ich ja schon einmal bei schlechtem Wetter unterwegs und heute war uns das Wetter sehr gewogen. Wir haben uns die Seehunde angeschaut und mit den Möwen gequatscht. Gestartet sind wir am Parkplatz und sind dann den Weg an den Klippen entlang bis zum Whalers Point spaziert, dort bot sich nicht nur tolle Abendstimmung, sondern auch ein Weg nach unten, an den Strand.
Da noch mehr Ebbe als Flut vorherrschte konnten wir am Strand und den Klippen entlang, also direkt am Pazifik zurückgehen. Wir haben noch tolle Robben entdeckt und ganze Möwenschwärme beobachten können. Auch die Felsformationen an sich sind wirklich nicht zu verachten. Das letzte Stück mussten wir ein bisschen über die Felsen klettern, aber wir sind mit trockenen Füssen wieder am Parkplatz angekommen und wurden von einem großen Seehund verabschiedet.
Die Sonne ging weiter fleißig unter und hat mir mein Lieblingsbild des Tages beschert:
Noch ein kurzer Halt im Hostel, wir wollten unsere Wäsche in den Trockner verfrachten und da dieser voll war, muss sie nun draußen hoffentlich irgendwie trocknen. Dann war Zeit fürs Abendessen. Bei meinem ersten Aufenthalt in Kaikoura hatte ich ja schon The Black Rabbit Pizza Co. entdeckt und heute mussten wir weitere Kreationen ausprobieren. Heut gab es:
Garlic Bread Pizza (garlic olive oil, pine nuts, olives, parmesan and fresh herbs), Hen&Ham (plum sauce, roasted chicken, spinach, cream cheese, crispy bacon) und Drunken Rabbit (spiced fruit chutney, braised wild hare, artichoke, cream cheese, aged balsamic)
Alles samt ganz herrlich. Zum Verzehr haben wir uns mit Henry an einen Parkplatz direkt am Pazifik begeben und es uns auf dem Rücksitz so richtig bequem gemacht (Vordersitze ganz nach vorne, Kopfstützen weg für bessere Sicht und Fenster auf für Meeresrauschen). Also besser kann man nicht zu Abend essen.
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Freitag, 27. Januar 2012
1100 Höhenmeter in acht Stunden hoch und runter
Nachdem wir uns bei der Schlechtwetterlage schon seelisch und moralisch auf einen ruhigen, verregneten Tag eingestellt hatten, waren wir heute morgen sehr überrascht, als plötzlich blauer Himmel zu sehen war und kein Tropfen weit und breit. Also sind wir noch vor dem Frühstück zum DOC (Department of Conservation) gestiefelt und nachdem auch dort grünes Licht gegeben wurde, war die Wanderung beschlossene Sache. Wir mussten noch ein Intention Form ausfüllen (wer wie wo wann wohin gehen will), damit jemand weiß, wo er uns suchen muss, falls wir nicht zurückkommen.
Also zurück zum Hostel und Wanderfrühstück zubereitet: Bacon and Eggs with Baked Beans and Toast. Ich habe währenddessen unseren Rucksack gepackt und um kurz nach 10 waren wir abflugbereit.
Wir hatten uns für die Rundwanderung zum Avalanche Peak entschieden und wie von DOC-Mitarbeiter berichtet war der Avalanche Peak Track sehr steil und anstrengend.
Doch, wir haben uns erfolgreich hochgequält, sind über Stock und vor allem Stein geklettert und nach zwei Stunden waren wir zumindest schon mal über die Baumgrenze hinaus. Kurze Snackpause und weiter ging es. Inzwischen zeigte sich auch schon der Gipfel, die ersten Keas kreisten über unseren Köpfen und was vor allem nicht vergessen werden darf: es schneite. Nicht sehr viel, aber kontinuierlich (natürlich war es nicht kalt genug dafür).
Doch das letzte Stück hinauf war dann nochmal sehr steil und Martin hat mir die letzten Meter zum Gipfel allein überlassen, denn das war dann nicht mehr nur steil, sondern einfach nur noch abschüssig zu beiden Seiten. Aber am Ende gabs noch mehr tollen Blick auf die Südalpen und ich hatte meinen Spaß am herum klettern.
Wieder zurück bei Martin gab es Gruppenbilder und vor allem Lunch (ich hatte einen Bärenhunger).
Der Runterweg war für mich dann beschwerlicher, ich geh lieber hoch, da hat man noch das Schönste vor sich. Und es geht sehr auf die Zehen, daher rührt auch eine Blase unter meinem großen Zehen. Doch das Wetter war noch gut und wir kamen gut voran, also haben wir uns nicht beschwert (bei wem denn auch). :)
So haben wir unsere Tour auch in knapp acht Stunden beendet, wir mussten nur noch unseren Rückkehrzettel in den Briefkasten des DOC schmeißen (damit sie uns morgen nicht suchen) und dann gabs noch Abendessen.
Die Füße tun weh (nicht nur wegen Blasen) und müde macht so viel Frischluft auch. Darum habe ich mich heute kurzgefasst und noch mehr Bilder wie immer hier: Arthur’s Pass