Sigiriya ist ein 200 Meter hoher Felsen, der im 5. Jahrhundert von König Kassapa zur Erbauung seiner Festung genutzt wurde. Der gute König hat nämlich vorher seinen Vater, den König, ermordet und aus Angst vor der Rache seines Bruders, dem rechtmäßigen König, hat er sich auf dem Felsen einen sicheren Palast gebaut und von dort aus 18 Jahre lang regiert, bis er sich in einer aussichtslosen Schlacht, da er mit seinen Elefanten in ein Sumpfgebiet gelaufen war, das Leben genommen hat.
Soweit also zur Geschichte des ersten Koloss des Tages. Der Felsen ist schon von unten sehr beeindruckend. Dem Palast vorgelagert ist ein Lustgarten mit zwei Teichen für Wasserspiele, die von dem großen Wasserspeicher auf dem Felsen gespeist wurden. Auch die dort lebenden Affen scheinen den Blick zu genießen.
Der Aufstieg erfolgt zunächst durch den Felsgarten, in dem sich große Gneisblöcke befinden, auf denen sich unter anderem ein langer Thron, auf einem anderen eine Zisterne, die aus dem Fels gehauen wurden, befinden. Über eine Wendeltreppe gelangt man dann zum ersten Höhepunkt des Felsens: die Wolkenmädchen. Diese ungefähr ein Meter großen barbusigen Mädchen wurden vor über 1500 Jahren auf einem Felsvorsprung an den Fels gemalt. Ehemals waren es wohl 500 Damen, heute sind noch 22 erhalten, diese aber in überraschend leuchtenden Farben. Wirklich hübsche Bildnisse.
Dann geht es vorbei an der Spiegelwand, auf der angeblich die ersten Graffitis der Welt (mit zahlreichen Kommentaren zu den Wolkenmädchen) zu finden sind und dann erreicht man den eigentlichen Eingang zu Festung, gesäumt von zwei großen Löwenpranken, die früher zu einem wahrhaft großen Löwen gehört haben müssen. Von dort geht es viele Stufen bergauf, die wir zusammen mit vielen, auch einheimischen älteren Damen hochgestiegen sind. Wir waren beeindruckt von deren Ausdauer.
Oben angekommen, kann man dann den tollen Ausblick zu allen Seiten genießen und sich über die noch vorhandenen Überreste der Festung und der sich daraus ersichtlichen beeindruckenden Ausmaße der Anlage erstaunen.
Wieder unten angekommen folgte zu unserer Überraschung ein lange Mittagspause vor dem Start der Safari. Der erste und wahrscheinliche auch einzige Punkt an dem wir mit der Organisation von Wije nicht übereinstimmen konnten. Er hatte uns das vorher nämlich nicht mitgeteilt, sondern uns bei einem Restaurant ausgesetzt und gemeint, es geht dann in drei Stunden weiter. Zum Lesen oder sonstiges Zeitvertreiben hatten wir so natürlich nichts mit. Aber wir haben das beste draus gemacht, unsere bisherige Reise Revue passieren lassen und die Bilder des Tages nochmal angeschaut.
Zur Safari sind wir dann von unserem Nissan in einen Jeep umgestiegen. Wir hatten unser eigenes Fahrzeug, in dem auch gut und gerne 6 weitere Leute Platz gefunden hätten und einen jungen Fahrer der uns gekonnt durch den Minneriya Nationalpark gefahren hat. Wir Saßen auf der mit Sitzen umgebauten Ladefläche und hatten aber auch die Möglichkeit zu stehen, die wir dann dauerhaft genutzt haben. So wird man nämlich weniger durchgeschüttelt und hat einen tollen Rundblick.
Nach 30 Minuten Fahrt sind wir dann in der Nähe des Stausees angekommen und konnten unsere erste kleine Elefantenfamilie sichten. Bald darauf in der Nähe des Wassers folgten dann 13 weitere Elefanten in allen Größen und zwei davon haben sogar im See gebadet und haben versucht sich immer wieder runterzudrücken. Das waren wir zwei spielende Kinder, die einen großen Spaß im Wasser hatten. Herrlich! Lustig war es auch den anderen Safari-Menschen beim Fotografieren zuzusehen.
Vorbei an Büffeln, Affen und Pfauen sind wir dann noch zu einer kleinen Elefantenhorde gefahren, die wir in schönster Abendsonne fotografieren und bestaunen konnten. Besonders süß war der kleine Babyelefant, der bei seiner Mutter gesäugt hat. Die Safari hat sich also vollkommen gelohnt und wir waren insgesamt fast drei Stunden unterwegs gewesen.
Bei unserer Rückfahrt hat Wije uns noch zu einer beeindruckenden Curryauswahl verholfen, die dem Anschein nach nur für uns zubereitet wurde. Wir waren nämlich ganz allein in der Openair Gast-Stätte (also mit Dach, aber ohne Seitenwände). Der Besitzer hat uns dann sage und schreibe 16 Beilagen und zwei Sorten Reis gebracht. Und das waren vielleicht leckere Sachen: Deep Fried Lakefish, mildes und scharfes Hühnchencurry, Currys aus Ananas, Spargel, Okra, Bananenblüten, Jackfruit, Kürbis, Kartoffeln, Aubergine und Linsen, Maniok mit Kokos, Kokossambal und Papadams. Wir waren am Ende also gut gestärkt und sind zufrieden nach über 11 Stunden unterwegs zum Hotel zurückgekehrt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen