Samstag, 13. September 2014

it's all about the food

Der Tag beginnt mit einem Tee auf der Veranda gefolgt von einem ausführlichen Spaziergang mit Bathiya, dem Hausherren, und Lynn und Fred. Bathiya ist in dem Haus schon aufgewachsen, hat inzwischen drei erwachsene Kinder, die unter anderem für Sri Lanka in der Rugby-Nationalmannschaft spielen und hat uns die Gegend hinter seinem Haus gezeigt. Dahinter hört die Stadt auf und die Natur beginnt. Er hat uns allerlei Bäume gezeigt, wie die großen grünen Bambusstauden, die in nur zwei Jahren zu unglaublich Höhen wachsen können. Ich habe frischen grünen Pfeffer gegessen und wir haben Reis ausgepellt. Außerdem wachsen da einfach so Passionsfrüchte, Muskatnüsse und Jackfruit im Wald am Wegesrand und viele viele hübsche Blüten. Also ein wirklich interessanter und schöner Spaziergang, nach dem wir dann zusammen mit den Amis im Gärten gefrühstückt haben.
 

Der nächste Tagespunkt war Fisch für unseren heutigen Kochkurs einkaufen, dafür sind wir mit zwei Three Wheelern abgeholt und zum heimischen kleinen Markt gefahren worden. Hier ist es so, dass die Waren vom Markt günstiger sind, als die Waren im Supermarkt und daher von den Einheimischen bevorzugt werden. Wir haben die letzten Stücken Schwertfisch ergattert und Suzie (Bathiyas Ehefrau) hat uns das Gemüse an den anderen Ständen erklärt. Dann ging es wieder zurück, alle weiteren Zutaten für unser Lunch finden sich nämlich im eigenen Garten, den Suzie uns gleich nach Ankunft gezeigt hat. Wirklich beeindruckend und von allem etwas dabei, Gurken,  Möhren, Kartoffeln, Auberginen, Kohl, Kürbis und viele einheimische Sachen wie Okra und einiges was ich vergessen habe.
 
 
 

Suzie hat uns dann zusammen mit ihrer Küchenhilfe gezeigt wie man ein echtes Sri lankisches Fischcurry zubereitet und uns bei den interessantesten Schritten immer wieder helfen und vor allem selbst ausprobieren lassen. Besonders interessant, war die Vorführung der alten Zubereitungsweisen. So haben wir unser Curry in der alten Feuerküche gekocht, über zwei offenen Feuern, die mit Kuhdung ausgekleidet und mit Holz befeuert wurden. Was wir gelernt haben:
- Sri Lankisches Curry besteht immer aus verschiedenen Teilen, einmal das Curry, das in der Regel aus Fisch oder Fleisch besteht und mit Chiles und Curry geschärft wird, dann ein Salat, Kokossambal, ein milderes milchiges Gemüsecurry, z.B. Aus Linsen oder  Kartoffeln und dann nach Belieben noch weitere Zutaten zur Erweiterung
- beim weichkochen gibt man die Kokosmilch erst kurz vor Schluss hinzu, sodass der Kokosgeschmack nicht verloren geht (das passiert beim langen Kochen der Milch), daher zu Beginn Wasser oder die "zweite" Milch verwenden
- Wir wissen jetzt wie man Kokosmilch gewinnt (abgekratztes Kokosfleisch und lauwarmes Wasser vermengen und ausquetschen) und wenn man das Kokosfleisch zum zweiten mal ausquetscht, erhält man die dünnere zweite Milch zum Kochen
- Und wir können erklären wie man Kokossambal auf die alte Art stampft
 
 
 

Nach der Vorführung und unserem erfolgreichen Kochen durften wir das Ganze natürlich noch Essen, was ganz vorzüglich geschmeckt hat, also das hat sich wirklich sehr gelohnt und wir hatten unsere Freude daran.

Nach einer kurzen Nachmittagspause haben wir uns dann ein Three Wheeler bestellen lassen und sind wieder in den kleinen Ort gefahren. Wir haben die kleinen Läden und Supermärkte unsicher gemacht und viele Gewürze gekauft. Aber auch zwei hübsche Stoffe für mich, ein Geräte zum Kokosnüsse auskratzen und eines zum Spring Hopper machen, außerdem einen Schirm (es hat geregnet) und zum Schluss noch eine gemütliche Hose für mich. Lustig wars und es hat Spaß gemacht. So sind wir dann zurückgelaufen und haben den restlichen Nachmittag mit Lesen verbracht und kurz mit dem süßen Hundenachwuchs spielen. Bathiya hat ein Herz für Tiere, er hat sechs Hunde und einen Adler, der nicht mehr fliegen kann (genannt Gloria) und deshalb bei ihnen einen Unterschlupf bekommen hat.
 

Abends kamen noch zwei weitere Gäste, ein ganz frisch vermähltes Paar aus Holland, mit denen die Amis und wir uns gut unterhalten haben. Unser angekündigtes BBQ haben wir dann alle gemeinsam an einem großen Tisch unter dem Sri lankischen Sternenhimmel verbracht. Das Essen war einfach wunderbar (Bathiya hatte das Fleisch 4 Tage mariniert - Notiz für mich, Marinade aus: 1/2 Flasche Wein, 2 Dosen Bier, 1  Becher Honig, 1/2 Flasche Ketchup, 1/2 Becher Essig, 1/2 Becher grüne Chilipaste, Salz, Pfeffer) und wir haben uns herrlich unterhalten. Mir ist jetzt doch ein bisschen wehmütig ums Herz, morgen diesen Ort wieder zu verlassen. Das war ein wunderbarer Aufenthalt, auch aufgrund der sehr netten Mitgäste. Da werden wir uns immer gerne dran erinnern!
 

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