Montag, 30. Mai 2011

Abflug

Hier bin ich nun also, in einem Flieger irgendwo zwischen Tampa und Philadelphia. Das Flugzeug hat 35 Minuten Verspätung, was aber kein Problem mit meinem Anschlussflug geben sollte und so genieße ich gerade den Blick über die Schulter meiner Nachbarin auf die gradlinig angelegten Häuser und Grünflächen gesprenkelt mit Schäfchenwolken neben mir.
Auf dem Flughafen in Tampa ging alles gut, mein Koffer wiegt 50,5lbs (23kg), was aber kein Problem ist. Da ich schon online eingecheckt hatte, musst ich nur noch den Koffer abgeben. Hab dann noch eine Runde durch die Läden im Flughafen gedreht und bin zu meinem Gate. Ein paar Leute vor mir, standen zwei Mädels, die von Chicago aus weiter fliegen wollten, aber irgendwie kein Flugticket nach Chicago hatten, aber das haben sie nicht so ganz verstanden, dass sie auch dafür ein Ticket brauchen.
Ich hatte die Ehre nicht durch den Metaldetektor sondern durch den Scanner zu gehen. Mal wieder ganz was neues. Vor drei Jahren war ich in diesem komischen Luftraum, in dem einem Luft entgegen geblasen wird um diese nach Drogen und Sprengstoff zu untersuchen. Jetzt sind sie also auf Ganzkörperscanner umgestiegen. Ich weiß nicht, ob ich besonders verdächtig aussehe ;) Im Gegensatz zu München, musst ich aber zum Glück nicht den Rucksack und die Tasche auspacken, das wär nämlich nen Kunststück gewesen, die Sachen wieder reinzustapeln.
An meinem Gate hat sich dann eine Verspätung des Fliegers angekündigt. Ich hab mein letztes Geld in ein Roastbeef&Provolone Flatbread (Sandwich) und ne Cinnamon Dolce Latte von Starbucks investiert und mir einen gemütlichen Workstation-Platz mit Strom und Wifi geschnappt. Dort wurde dann die Zeit bis zum Abflug verbracht und nun werde ich lesen, bis wir in Philadelphia landen.
Boarding in Philly beginnt, hab mir noch nen Old Fashioned Donut von Dunkin Donut besorgt und begeb mich in den Flieger.

Mein letzter Tag

Der letzte Tag in den USA, irgendwie vergeht die Zeit dann doch schnell. Aber ich denke, wir haben sie gut genutzt. Ich hatte zumindest eine sehr schöne Zeit in den USA.
Heute haben wir noch einmal den Kochlöffel geschwungen und sieben Gläser Peach Chipotle Jelly ('Marmelade' aus Pfirsich und Jalapeno, sehr lecker als Marinade, Salsa oder auf Käse) gekocht. Dann waren wir ein letztes Mal bei Wal-mart einkaufen, hab noch ein paar Sachen entdeckt und eine große Handtasche für die Heimreise gefunden. Wieder zuhause hab ich meine Taschen dann so lang umgepackt, bis die Waage beim großen Koffer 49lbs (ungefähr 22kg) anzeigte und ich damit ein Pfund unter der Höchstgrenze liege :) Jetzt muss nur noch alles heil heimkommen.
Nach dem leckeren Abendessen (Lachs, Sweet Potatoes und Erdbeer-Spinat-Salat) hab ich mich aufs Rad geschwungen und auf meiner Tour unter anderem Reiher entdeckt. Zum Abschluss des Abends essen wir die Bananen-Apfel-Dattel-Nuss-Zimt-Muffins, die wir heute gebacken haben und schauen das Nascar-Rennen an (zur Zeit ein Unfall nach dem anderen).
Morgen um 2:20pm geht mein Flieger von Tampa nach Philadelphia und um 6:30pm gehts weiter nach München. Wenn alles gut geht, bin ich um 8:50 am Dienstag morgen  in München.

Sonntag, 29. Mai 2011

Mount Dora und Yalaha

Two days left, bevor es wieder nach Hause geht. Heute haben wir spontan beschlossen nach Mount Dora zu fahren, einer kleinen Stadt mit schönem Stadtkern, ungefähr eine Stunde von Brooksville entfernt.Der Weg dorthin ist sehr idyllisch, es geht an verschiedenen Baumschulen vorbei, Citrushainen und der Ort selbst liegt an einem großen See (Lake Dora neben Lake Harris und Little Lake Harris). Unterwegs haben wir North Carolina Peaches, Squash und Okra gekauft, die wir morgen zum Abendessen machen werden.


In Mount Dora angekommen haben wir uns die kleinen Läden angeschaut. Da hätte man wieder viel Geld lassen können, lustige Schilder, schöne Magneten, tolle getöpferte Sachen und lecker klingende Gewürzmischungen. Da mein Koffer aber schon voll ist, hab ich viel Geld gespart ;)
Das Mittagessen war super. Wir waren auf dem Balkon des feinen Bistros "One Flight Up", von dem aus man einen schönen Überblick über die Einkaufsstraße hat. Wir hatten tolle Chicken Salad Sandwichs, Tomato Basil Soup und dazu nen Crab Artichoke Dip mit verschiedenen Crakern und Chips. Ein tolles Lunch in ner niedlichen kleinen Stadt.
Auf dem Heimweg sind wir noch an der deutschen Bäckerei in Yalaha vorbeigefahren und haben deutsches Roggenbrot und Cranberry Walnut Bread gekauft (klingt nicht ganz so deutsch, ist aber lecker). Außerdem ein paar eher amerikanisch aussehende Kekse, aber auch sehr lecker, unter anderem mit Lavendel.

Samstag, 28. Mai 2011

Kanutour

Heut war ein schöner Tag. Helens Freundin Peggy hatte frei und hat beschlossen, den Tag mit mir beim Canoeing zu verbringen. So wurde ich morgens um kurz nach 10 von ihr abgeholt. Ich war schon fertig und für alles gerüstet (siehe oben). Auf dem Weg nach Chassahowitzka River haben wir einen kurzen Stopp bei Publix gemacht und uns ein Ultimate Sub für unsere Lunchpause geholt. Für Bier, Wasser und Chips hatte Peggy bereits gesorgt.
Wir haben uns ein Kanu ausgeliehen und sind fünf Stunden auf diesem feinen Fluss herumgepaddelt. Der Fluss ist relativ langsam, man kann sich also sehr gemütlich darauf fortbewegen. Der Fluss an sich ist an vielen Stellen recht breit, rechts und links gibt es dann verschiedene Zuflüsse, die aus unterirdischen Quellen gespeist werden. Dieses Wasser tritt dann aus Wasserlöchern, ein solches ist oben zu sehen, aus. Der Chassahowitzka River mündet sechs Meilen vom Ausgangspunkt entfernt in den Golf, weshalb der Fluss aus einer Mischung von Salz- und Brackwasser besteht.
Wir sind erst mal zu diesen Wasserlöchern gepaddelt, durch die man auch durchtauchen könnte (und dann in einem anderen wieder auftauchen... bei einer solchen Aktion ist letztes Jahr eine Studentin umgekommen, also nur bedingt empfehlenswert).
Dann sind wir den Fluss entlang gepaddelt, neben Fischen waren vor allem viele viele Reiher anwesend. Außerdem zu sehen waren Schmetterlinge und Libellen. Angeblich gibt es dort auch manchmal Manatees und Delphine. Wir haben dann nach einem bestimmten Creek gesucht und uns erst mal ins unergibige Schilf verirrt. Der Creek war dann leider auch nicht so schön wie erwartet, aber für die Lunchpause, die wir im Wasser stehend (Kühlung) verbrachten, hat es gereicht. Währenddesen versuchte ein kleiner Fisch meine Zehen anzuknabbern, ein sehr ulkiges Gefühl.
Wir haben dann noch einen richtig schönen anderen Seitenarm entdeckt mit tollem Fleckchen zum Baden und Umgebung genießen. Die SPF 50 Sonnencreme hat gute Arbeit geleistet, nur mein linker Handrücken hat davon anscheinend nichts abbekommen, der ist etwas rot. War aber auch gutes Wetter, das Gewitter am Morgen hatten wir genau verpasst und wir hatten Sonnenschein und 33°C im Schatten. Wobei im Schatten Moskitos und Bremsen waren, die aber das Mückenspray nicht mochten. Aber das bringt so eine Tour wohl mit sich.
Ich hätte noch deutlich mehr Bilder machen können, unter anderem von den tollen Seitenarmen, aber auch von einer großen Schildkröte und einem circa ein Meter langem Alligator, wenn der Akku meiner neuen wasserdichten Kamera mit gespielt hätte. Aber wie man sehen kann, macht sie gute Bilder, auch unter Wasser funktioniert sie gut. Wird also definitiv weiter eingesetzt (dann komplett geladen und vielleicht noch nen Ersatzakku anschaffen ;) ).

Freitag, 27. Mai 2011

Waschtag

Heute hab ich bis kurz nach 10 geschlafen und wurde dafür mit einem Spinach-Goat-Cheese-Omlette belohnt. Anschließend waren wir mal wieder Shoppen, hab aber nichts mehr eingekauft. Mein Koffer wiegt jetzt nämlich genau 50lbs (Pfund= 23kg) und damit ist er voll.
Außerdem waren wir wieder mal beim Autowaschen. Ich finde es sehr unterhaltsam. Einerseits haben wir uns heute bestimmt zehl Minuten lang mit dem Besitzer der Waschanlage unterhalten. Der Mann wäscht vor der Waschanlage die Fenster, damit sie wirklich sauber sind und entgegen der allgemeinen Annahme hat er wirklich viel Geld. Eines seiner vielen Themen. Er stammt aus einer Juristenfamilie und hat eine sehr einflussreiche Frau und wie ich erfahren hab, ist so eine Waschanlage ebenfalls eine wahre Goldgrube. Zweitens finde ich es sehr lustig während des Waschvorgangs im Auto zu sitzen, ich hab das daheim noch nie gemacht und es ist auf seine Art irgendwie unterhaltsam (also zumindest die ersten zwei Mal).
Wieder zu hause haben ich den gestern gekauften Mais entkernt und die Körner sind soooo lecker. Unglaublich. Außerdem hat Helen eine leckere Mangosalsa gezaubert und ich hab die letzten Postkarten geschrieben. Jetzt sollte jeder soweit versorgt sein, und wer nichts bekommt, kann mir für Neuseeland eine Nachricht mit seiner Adresse schicken ;)

Heute war wieder Sorority angesagt, diesmal bei Peggy. Sie hat nen riesengroßes Haus mit tollem Pool, zwei aufgeweckten Hunden und einer lieben alten Katze. Wir hatten allerlei Salate und Hühnchen und wieder einen schönen Abend. Heute wurden die Beta-Buddies enthüllt. Zum Beginn des Sorority-Jahres (beginnt im Juli) zieht jeder, der teilnehmen will, den Namen einer anderen 'Schwester' und diese erhält dann im Laufe des Jahres mehrere Geschenke (aber so, dass nicht verraten wird, von wem es ist). Zum Ende des Jahres gibt es dann das letzte große Geschenk und es wird geraten, von wem man beschenkt wurde.
Eine unterhaltsame Sache.
Morgen gehe ich mit Peggy canoeing :) Helen hat einen Auto- und Arzttermin und Peggy und ich werden währenddessen einen nahegelegenen Fluss unsicher machen. Freue mich schon!

Roadtrip-Summary


Zusammenfassung unseres Trips:

3 Ladies (Helen, Claudia, Pauline)

5 Hotels

10 Staaten

11 Tage

37 Postkarten

1791 Bilder

3000 Meilen

viele tolle Erinnerungen

Donnerstag, 26. Mai 2011

Ende eines Roadtrips

Nun bin ich schon fast wieder zuhause. Heute sind wir also die letzten Meilen von Savannah nach Brooksville gefahren. Es war relativ ereignislos. Sind nicht durchgehend Highway gefahren, sondern haben die A1 und 301 genommen, hatten auf nen Fruchtstand mit frischen Georgia Peaches gehofft. Da es diese aber nicht gab, haben wir geschälte Cunk Peas gekauft und der Verkäufer hat kurz von seiner langen Militärzeit in Meißen und Karlsruhe erzählt. Das ist so ein Phänomen, vorgestern war unsere Kellnerin als Kind lange in Deutschland. Und sonst hat jeder natürlich zumindest europäische Vorfahren (und wenns 7 Generationen her ist, dann behaupten sie trotzdem, sie sind irisch, polnisch, deutsch...). Immer wieder interessant, diese Geschichten.
Gegen 3p.m. waren wir zuhause. Haben noch ne Lunchpause bei Papa Joe's gemacht, da waren wir schon früher nen paarmal und ich hat nen Antipastisalat nach Art des Ingenieurs (schön ordentlich geschichtet). So stands zumindest in der Karte.
Wieder zuhause wurden die Koffer ausgepackt und Sachen gewaschen. Ich hab dann den Nachmittag damit verbracht mein viertes Buch auszulesen. Abendessen waren wir im Texas Roadhouse. Als Vorspeise gabs ne Baby Blossom, das ist eine große Zwiebel, wie eine Torte auseinandergeschnitten, aber in ganz feine Streifen und nicht ganz durch, dann wird das ganze in Teig getunkt und frittiert. Ist lecker. Hauptspeise gabs dann nen guten alten Smokehouse Burger mit nem halben Pfund Angus Beef. Also ich bin erst mal satt :)

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Mittwoch, 25. Mai 2011

Going South


 Wir machen uns weiter auf den Weg Richtung Florida. Mein Bein wird langsam besser, jetzt wo ichs kaum brauche ;) Wadenmuskeln sind manchmal schon seltsame Dinger, tztz. Wir sind heute von Roanoke Virginia durch North und South Carolina bis nach Savannah in Georgia gefahren. Unterwegs gabs nen Stopp bei McDonalds für nen kleines Frühstück und ich hab mir ne Frozen Strawberry Lemonade gekönnte, unbedingt empfehlenswert, find ich.
In Savannah war ich schon zwei Mal, aber ich find sie immer wieder schön. die typischen amerikanischen Straßen (Nord-Süd oder Ost-West Ausrichtung, wie mit dem Lineal gezeichnet), sehr schöne Südstaatenhäuser und mit schönem Pier entlang des Savannah Rivers. Dort kann man gut Essen, was wir heute mit Lobster Crab Bisque, Crabmeat Cake und weiteren Meeresleckereien getan haben. Abgerundet von ner Apple Tart für Helen und nem Banana Bread Pudding für mich.
 Morgen früh gehts dann nach Brooksville.

Dienstag, 24. Mai 2011

Patriotism at its Best: Gettysburg

 Heute hab ich meine patriotistische Seite erkundet und mit das Gettysburg Warfield angeschaut. Mein erster patriotischer Akt ist gleich unerfüllt geblieben, ich hab im Giftstore die 1$-Spende für den Park verneint. Möglicherweise darf ich noch ausreisen, mal sehen, ob das noch Nachwirkungen hat.
Wir haben uns nach einem kurzen Stelldichein mit Lincoln beschlossen die 24 Meilen Auto-Tour anzugehen. Es ist ein ausgeschilderter Weg mit 16 wichtigen Punkten, die den Hergang der Schlacht, die vom 1. bis 3. Juli 1863 stattfand, schildern. Es gibt glaub ich nen ganz guten Überblick, wie viele verschiedene Gruppen am Bürgerkrieg beteiligt waren und zeigt die Ausmaße einer solchen Schlacht. Vor allem ist es die mir größte bekannte Ansammlung an Statuen und Schildern außerhalb eines Museums. Nach spätestens 5 Punkten kann man weder neue Informationen noch neue Gruppen in seinen Kopf aufnehmen.
 Was ich verstanden hab, es haben unglaublich viele Menschen damals gekämpft. Umgekommen ist nur eine einzige Zivilistin, sie wurde von einem Irrläufer, der durch zwei Türen geflogen ist, getötet. Was auch noch auf der abzufahrenden Strecke liegt ist das Lutheran Theological Seminary, das bereits 1823 gegründet wurde, der liebe Herr hier unten hat also nichts mit dem Bürgerkrieg zu tun.
 Leider hat mir das Schild verboten nach Kugeln und ähnlichem zu suchen, so dass ich mein Metaldetektor und die Schaufel ganz umsonst mitgenommen hab. Aber die wichtigen Dinge, all die unterschiedlichen Monumente habe ich auf meine Speicherkarte gebannt und werde sie als Zeichen meines Patriotismus verweisen können, sollte es notwendig sein.