Montag, 20. Februar 2012

Ein echter australischer Sonntag

Übrigens, auch wenn laut Kalender Sommer ist (also Februar auf der Südhalbkugel) und wir uns in Australien befinden, hat der Himmel anscheinend Spaß daran sich in Strömen zu ergießen. Auf dem Heimweg von der Bar am Ende der Straße sind wir grad also komplett durchnässt worden (um mal ein bisschen Mitleid zu erhaschen), aber dafür war der Regen warm (es musste also keiner frieren). Na gut, wir haben uns soweit wieder trocken bekommen und unsere Sachen werden hoffentlich auch wieder trocknen.

Der Regen hat uns heute morgen auch schon einen Strich durch unsere eigentlichen Pläne gemacht. Wir sind mutig bereits vor 7 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und uns wanderfertig gemacht. Aber Herwig kam um 8 mit schlechten Neuigkeiten, in den Blue Mountains waren 20-40mm Regen mit möglichen Gewittern angesagt. Keine idealen Voraussetzungen für eine Wanderung im Canyon. So haben wir das Unternehmen auf Mittwoch oder Donnerstag verschoben und Herwig war noch so lieb und hat uns in die Innenstadt gefahren, inklusive einer kleinen Tour. Ausgesetzt hat er uns dann an der Railway Station und wir haben unseren Weg zum Hafen gemacht.

Erster Stopp waren die City Markets. Da ist Donnerstag bis Sonntag reges treiben und die meist asiatischen Verkäufer bieten wie in Melbourne, Souvenirs, alles was man als Asiat so braucht (Kleidung, Spielzeug, Vitamine, was weiß ich) und noch mehr an. Außerdem gab es gutes Obst und Gemüse, wir haben Logan probiert, australische Litschis, die aber noch nen bisschen besser schmecken, wie wir fanden und eine Dragonfruit gekauft. Außerdem gabs ein chinesisches Kleidchen für mich und gaaaanz viele Souvenirs zum Mitbringen.

Dann waren wir wieder in Chinatown Mittagessen, diesmal gab es einen japanischen gemischten Lunchteller, mit gutem gebratenen Hühnchen (Karage genannt), Sushi und solchen Späßen dazu. Martin hat sich bei 7eleven diesmal keine Slurpees, sondern Kaffees geholt ($1 to go).

Und wie unser Tag weiterging und zu einem echten australischen Sonntag wurde, schreibe ich heut Abend, wir gehen jetzt in den Zoo.

……..

Nach unserer Stärkung sind wir zunächst George St hinab gewandelt und haben uns eine schöne Kirche von innen und außen und das Rathaus von der Straße aus angesehen. Im Queen Victoria Building, einem alten Kaufhaus, dessen Läden nicht ganz unsere Preisklasse sind, haben wir uns kurz die schönen Etagen angeschaut und haben anschließend die Straßenseite gewechselt. Im Gegenüberliegenden Kaufhaus befindet sich nämlich der größte Buchladen Sydneys, mit über 300,000 Büchern. Ein sehr feiner Ort, mit einer schier unglaublichen Auswahl an Büchern. Aber bei soviel verliert man schnell den Überblick, sodass wir uns das Geldausgeben dort gespart haben und uns stattdessen zwei Läden weiter ein ganz bezauberndes Wombat-Plakat geleistet haben (das wir nur noch heil heim bringen müssen).

Unsere Suche nach einem ganz speziellen Mitbringsel war aber leider weniger erfolgreich, aber wir haben ja noch ein paar Tage, um die Straßen von Sydney zu durchqueren. Wir sind zumindest über den Martin Place (eher eine Fußgängerstraße) zum Parlamentsgebäude, vorbei an der Bibliothek und dann zu den Royal Botanic Gardens and Domain gegangen. Unter einem tollen Baum haben wir unsere Lugan genossen und sind dann noch am Government House im Nachbargarten vorbei geschlendert. Schon war es halb drei und wir haben den Rückweg per Bus zum Hostel angetreten. Wir wollten uns nämlich noch mit Herwig und Shan Shan treffen.

Wir waren pünktlich im Hostel, haben unsere Taschen gepackt und sind dann zu viert an den Strand gezogen. In Australien gibt es nicht nur viele Rettungsschwimmer und tolle Sandstrände gleich am Meer, sondern auf den angrenzenden Rasenflächen finden sich oft auch kostenlose Barbeque-Grille. Diese funktionieren mit Gas (das auch kostenfrei zur Verfügung gestellt wird und gerade am Wochenende muss man eine Weile warten, um einen Platz an eben so einem tollen Gerät zu ergattern). So waren Shan Shan und ich erst mal uns abkühlen und haben vor allem die herrlichen Wellen ausgenutzt. Ein großer Spaß, in die großen Wellen zu springen und sich von ihnen eine Weile tragen zu lassen. Das Wasser hatte dank der Sonne auch angenehmen 22°C und im Anschluss konnte man sich noch abduschen.

Dann haben wir Jungs Mais, Pilze und natürlich Fleisch gegrillt und zusammen mit unseren Picknick-Einkäufen (die eigentlich für die Wanderung gedacht waren) hatten wir ein ganz vorzügliches Abendessen am Strand. Als die Schatten langsam länger wurden, wurde alles zusammengepackt und wir sind zu unserer Bleibe zurückgekehrt. Um acht haben Martin und ich uns dann zum Anfang der Coggee Road begeben, gute zehn Gehminuten entfernt und dort mit Herwig und seinem Doktorarbeit betreuenden Professor australisches Bier verköstigt. Also einen tollen Abschluss für einen richtig guten Tag gehabt, auch trotz Heimweg-Regen.

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