Unseren Tag haben wir mit einer Ausstellung zur Geschichte der bewegten Bilder begonnen im Australian Centre of Moving Image begonnen. Dort haben Sie nicht nur die Entwicklung des Films betrachtet, sondern viel zum Ausprobieren und Mitmachen gehabt: Videospiele, Soundeffekte ausprobieren, Wirkung von Farben und und und. War wirklich interessant (und obendrein noch kostenlos).
Dann haben wir mit Freude festgestellt, dass am Sonntag Tram-Fahren sehr günstig ist. Wir wollten zum Prahran Market und dann nach St Kilda und am Sonntag gibt es doch glatt ein Sunday Saver Ticket ($3.50 statt $7.60). Wegen dem St. Kilda Streetfestival war auch einiges los, aber wir haben es trotz vieler Menschen erfolgreich zum Markt geschafft (der nicht in St. Kilda ist). Es handelt sich dabei um den ältesten Markt Melbournes. Der an sich schon nicht sehr groß ist und Sonntags leider auch nur von einigen Marktleuten bewirtschaftet wird. Wir hatten trotzdem Glück, denn der Dumpling Mann (eher Italiener als Asiate) hat uns ein gutes Angebot für seine chinesischen Knödel gemacht und die Frau vom “4 für $10 Stand” hat uns nicht nur richtig teuren Schinken geschenkt, sondern auch noch nen sehr gutes Angebot für Brot und süße Brötchen gemacht. Unser Abendessen war damit beschlossene Sache: Picknicken mit dem frisch gekauften Brot, Schinken, Brie und Aufstrich.
Das St Kilda Festival bietet eine Vielzahl australischer Musiker (mir scheint vor allem aus der Rock und Independent-Szene) und am letzten Sonntag (also heute) auch noch ein Straßenfest mit Ständen und allerlei Straßenkünstlern. So waren wir bei weitem nicht die Einzigen, die sich Zauberer, Akrobaten, Musiker und Fahrgeschäfte genauer angeschaut haben. Auch der Regen konnte die Unmengen an Menschen nicht fern halten (waren auch immer nur leichte Schauer). Wir haben es aber erfolgreich geschafft, nur zu gucken und zu lauschen und kein Geld auszugeben. Außerdem waren wir an unserem ersten australischen (Sand-)Strand und ich habe meine Füße in die tasmanische See gehalten.
Dann gibt es in St Kilda auch noch ein Pier und wir sind natürlich den Steg entlang gelaufen und dann noch ein bisschen weiter auf den Wellenbrecher. Dort haben wir festgestellt, dass hier Pinguine wohnen. Vier Uhr Nachmittag war aber leider zu früh für die Rückkehr der kleinen Tierchen, aber gucken kostet ja nichts. Und siehe da, wir haben insgesamt sechs der kleinen blauen Pinguine (und noch irgendwelche etwas größeren grau-braunen) entdeckt. Anscheinend sind die Jungen im Moment noch in der Mauser und deshalb auch tagsüber an Land. Ein wirklich toller Zufall. So konnten wir wirklich vollauf zufrieden unseren Rückweg antreten.
Zunächst noch einmal ins Hostel, wärmere Sachen anziehen (also ich zumindest) und vor allem Picknick-Ausrüstung mitnehmen. Martins neue Picknickdecke (danke an die freundliche Fluggesellschaft), noch schnell zwei Tassen und Besteck im Hostel ausgeliehen und natürlich unsere Verpflegung (inklusive der auf dem Heimweg gekauften Rotebeete-Creme und des Weißweins – hier genauso teuer bis teurer als in Neuseeland). Dann ging es los. Eine Station mit der Tram gefahren (Ticket muss sich ja lohnen) und in der Kings Domain angefangen. Dort gibts schöne Rasenflächen, Kunstobjekte und eine auch abends beleuchtete Laufstrecke. Man kommt auf diesem Weg auch am Shrine of Remembrance vorbei (ein recht beeindruckendes Gebäude zum Gedenken an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg).
Am Eingang zum botanischen Garten wurde gerade der Mitsommernachtstraum aufgeführt (oder irgendein ähnliches Shakespeare Stück, bin mir grad nicht mehr sicher). Wir sind ja aber sowieso an der Sternenwarte vorbei und in den botanischen Garten rein. Dieser ist wirklich schön. Er ist aufgebaut wie ein großer Wald mit vielen Wiesen und zwischendurch kleinen thematischen Gärten, gar nicht wie unsere botanischen Gärten daheim und obendrein wieder kostenlos. War wirklich sehr schön. In der Mitte, an einer Stelle mit tollem Blick auf die Skyline der Innenstadt gab es sogar Freiluftkino (mit $18 deutlich teurer als Daheim und außerdem lief Sherlock Holmes, den kennen wir schon aus Wanaka). Wir haben aber kurz den Blick genossen und sind dann weiter spaziert.
Der Weg hat uns noch am Separation Tree vorbeigeführt. Einer der wenigen verbliebenen Red Gum Trees der Gegend und ein Wahrzeichen für die Abspaltung von New South Wales und damit Beginn Victorias als eigener Bundesstaat. Außerdem haben wir auch hier Pukekos gesehen (oder zumindest ähnliche Tiere) und einen weißen Reiher, alle an einem schönen See.
Als wir aus dem botanischen Garten wieder raus waren, haben wir uns auf einer großen Wiese in der Nähe einer Laterne ausgebreitet und im Sonnenuntergang unser Picknick genossen. Als es langsam dunkel wurde, hat Martin plötzlich die ersten Flughunde bemerkt und dann wurden es immer mehr. Wir haben also gebannt den vorbeifliegenden Tierchen zugeschaut und dann hatten wir auch noch Besuch. Ein Possum kam vorbei, dass sehr neugierig war und von mir auf den Namen Else getauft wurde. Wir hatten bestimmt 20 Minuten viel Spaß dabei, dem Tierchen zuzuschauen und sie war sogar so zutraulich, dass wir sie beide Streicheln konnte. Wie schon von den Fellen in Neuseeland bekannt, sind diese Tierchen auch lebend kuschelig weich.
Ein guter Abschluss für einen tollen Tag! Zurück gings am Yarra River und dann sind wir auch schon bald eingeschlafen: Frischluftvergiftung! Hier alle Bilder und mehr nochmal zum Nachverfolgen: Melbourne – Tag 2
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