Zootag. Der gehört doch wahrlich zu jedem guten Stadtbesuch dazu und mal ganz ehrlich: in Sydney ist das mehr als lohnend und ich würde es jedem als Pflichtprogramm vorschreiben.
Das geht ja schon bei der Anreise los. Klar man kann auch den Bus nehmen und durch die Stadt gurken, aber richtig stillvoll ist es natürlich mit der Fähre. Also ab zum Circular Quay (Dreh- und Angelpunkt des ÖPNV) und von dort die Fähre nach Taronga Zoo (kostet hin und zurück stolze $11,20 für 12 Minuten). So ist man schnell vor Ort. Im Zoo konnten wir beide dann mehr als unsere Fahrtkosten sparen: Studentenrabatt und er hat mir erklärt, man muss nur einen Ausweis für das letzte Jahr vorweisen.
Wie sich das gehört haben wir den Zoo von Hinten aufgerollt. Taronga Zoo ist nämlich folgendermaßen aufgebaut: wenn man mit der Fähre ankommt, kann man drei Minuten zum “Ende” des Zooweges laufen (es ist kein Rundgang) oder die Gondel (Sky Safari) zum Anfang nehmen und die Strecke runter laufen. Wir haben uns die Gondel für den Schluss aufgehoben und das war auch gut so, das hat uns nämlich ermöglicht die meisten Shows mitzuerleben.
Zunächst haben wir aber unseren ersten Leopard Seal gesehen. Riesig sind diese Seeleoparden und schöne Tiere, als wir auf dem weiteren Seal Walk auch noch Pinguine über und neben uns schwimmen hatten (der Weg verlief unter”irdisch”), waren wir schon hin und weg von diesem Zoo. Natürlich haben auch hier Pelzrobben nicht gefehlt und dann haben wir eine tolle Elefantenshow miterlebt. Vier weibliche ausgewachsene indische Elefanten aus Thailand mit ihren insgesamt drei Kälbern. Die ersten in Australien geborenen Elefanten und die haben zusammen richtig toll gespielt, unter anderem Fußball. Alles wirklich schön präsentiert.
Dann gab es mal wieder asiatisch zum Mittagessen, gebratene Nudeln und so gestärkt haben wir auf dem Rainforest Walk bunte Vögel aller Art und vor allem einen Binturong beschaut. Der nächste Halt war eine herrliche Aussicht auf die Innenstadt von Sydney mit Harbour Bridge und der Oper, da wäre man doch gerne Tier. Wir sind dann aber doch lieber als menschliche Gäste weiter spaziert, vorbei an Erdmännchen, Tigern, schlafenden Löwen und dem Kodiakbär. Ach und die wunderhübschen Zwergnilpferde werden natürlich auch nicht vergessen.
Dann war Zeit für ein Eis und wir haben sogar noch das Ende der Seal Show miterlebt. Der Kids Trail brachte nicht nur sehr flauschige Hühner, sondern vor allem herrlich kleine Kängurus, so genannte Quokkas. Die sehen eigentlich aus wie eine Mischung aus Rate und kleinem Wallaby und wenn sie hüpfen sind sie so niedliche, wie kleine Pelzbälle. Die Wombats waren sehr faul und der Emu hat mich nicht gebissen. Auch der Teil war demnach erfolgreich gewesen.
Es folgte der echte Australian Walkabout, mit noch mehr Quokkas (inklusive Verfolgungsjagd), zwei sehr aktiven Echidna (diese niedlichen Schnabeligel), einem schlafenden tasmanischen Teufel und unserem ersten fröhlich im dunkel schwimmenden Platypus. Schlafende Koalas und allerlei weiteres nachaktives Getier gab es auch, aber wer soll sich denn diese Namen alle merken können.
Da wir natürlich Planungsasse sind, waren wir pünktlich zur Koala-Fütterung am zweiten Koala Gehege und siehe da. Schon vor der neuen Ladung Eukalyptuszweige waren drei der fünf Tierchen wach und spätestens zur Essensverteilung wurden sie gerade zu aktiv. Wir haben viel über die Tierchen gelernt (sie fressen nur junge Eukalyptusblätter und auch davon nur bestimmte und nehmen darüber die gesamte benötigte Nahrung auf, ansonsten schlafen sie 18-20 Stunden) und uns riesig über die Klettereinlagen und süßen Blicke gefreut.
Nun standen noch allerlei Reptilien, wie giftige Schlangen, ein sehr großer Komodowaran, Spinnen und Frösche an und am Ende die African Safari, die wohl in so gut wie keinem Zoo fehlen darf. Dort waren noch Giraffen, Schimpansen und Zebras zu sehen und mit all diesen tollen Eindrücken sind wir dann nach einem kurzen Bücherkauf im Zooladen mit der Gondel wieder zur Fähre geschwebt.
Nach der Fährfahrt hatten wir Hunger, also haben wir uns auf den Weg gemacht und in einem Supermarkt gutes und obendrein reduziertes Sushi gefunden (musste wohl weg), so war der Hunger schnell gegessen und wir sind in Richtung Darling Harbour spaziert (immer der Monorail nach). Dort liegt nämlich das Sydney Aquarium. Einmal Tiere schauen war uns nämlich nicht genug. Auch hier haben wir wieder unsere Studentenkarten eingesetzt und konnten so jeder $20 heute sparen.
Im Aquarium hatten wir zunächst einen noch aktiveren und gut sichtbaren Platypus, der sich für uns mächtig ins Zeug gelegt hat und dann folgten allerlei wirklich beeindruckende Fische, leuchtende Quallen, riesige Krebse und Langusten und und und.Pinguine und Oktopusse natürlich nicht zu vergessen. Also auch hier, kann man eine klare Empfehlung aussprechen.
Der Höhepunkt war dann definitiv das Haifischbecken. Durch eben dieses geht nämlich ein Glastunnel und man hat Fische, Rochen und Haie direkt über und neben sich schwimmen. Da war es nicht einfach Martin wieder rauszubekommen und ich muss sagen, auch mich haben diese Tiere sehr fasziniert.
Aber es gab ja noch mehr zu sehen. Wie zum Beispiel den Seedrachen (ein großes buntes Seepferdchen), Clownfische, Kugelfische und Haifischeier, um nur ein paar zu nennen. Dann folgte noch das größte nachgebildete Great Barrier Reef der Welt. Auch hier waren Haie und Schwertfische zu sehen und mich haben die Nasenfische (Unicornfish) sehr fasziniert. Wohin man blickte, es gab was Neues zu entdecken und auch hier wieder einen Gang, wo die Fische sogar drunter durchschwimmen konnten und die Schwertfische ihren Mittagsschlaf drauf halten konnten. Kurz und knapp, die Reizüberflutung war sehr gelungen. Wir sind dann nochmal zum Hai-Backen zurück und um kurz vor acht haben wir unseren Heimweg angetreten.
Nun gab es noch Pizza. Die Küche hier ist nicht sehr einladend zum Kochen und so haben wir uns für auswärtiges oder zumindest geholtes Essen entschieden. Martin schläft schon und was wir morgen so erleben, da lassen wir uns alle mal überraschen. Gute Nacht!