Auch wenn das für die Daheimgebliebenen vielleicht komisch klingen mag, Reisen ist unglaublich anstrengend und Kräftezehrend. Gerade, wie Nicky auch meinte, wenn man allein unterwegs ist. Und genau das habe ich in den letzten Tagen extrem gemerkt. Es war wirklich Zeit wieder durch zu schnaufen. Dabei waren das ja eigentlich nicht mal zwei Wochen seit meinem letzten Farmaufenthalt, aber unglaublich viele Eindrücke und viel viel getan. Ich hoffe ich bin bald in der Lage das ganze auch noch in meinem Blog nachzutragen, war die letzten Tage aber einfach nur fertig abends.
Aber mir gehts sehr sehr gut, hier in Christchurch. Nicky ist Stewardess bei Air New Zealand, hat schon erwachsene Kinder, ist unglaublich nett und man kann sich super mit ihr unterhalten. Auch die anderen hier haben wie sie richtig was auf dem Kasten. Jo und Kan leben permanent mit Nicky, sie sind beide um die 30 und machen neben ihrer Arbeit noch ein Masterstudium. Jo ist gelernte Winzerin und lernt zur Zeit noch was über die wirtschaftliche Seite des Jobs dazu und Kan ist Accountant und außerdem aus Hongkong und kann sehr sehr gut chinesisch Kochen. Also drei sehr liebe Frauen. Wobei hier generell gern gestichelt wird und ein sehr ehrlicher, aber auch lustiger Ton herrscht.
Dazu kommt Noch Colin aus Louisiana. Er ist 32, hat gerade drei Monate hier in Neuseeland verbracht und war schon zwei Mal während der Zeit auf dieser kleinen Farm und fühlt sich wie ich sehr wohl hier. Wir helfen also zusammen wo wir können. Bisher haben wir versucht den Garten hasensicher zu machen (bis wir dieses blöde Vieh gefangen haben, vernichtet das ganze Gemüse). Außerdem versorgen wir die Hühner und Wilbur, das unglaublich süße und rundliche Kuni Kuni (ein Wohlschwein). Die sechs Alpakas versorgen sich selbst, müssen nur ab und an mal von einer Wiese auf die andere gelassen werden. Viel mehr geht auch nicht, denn diese Tiere sind lieber unter sich und halten nicht viel von uns Menschen (sind aber trotzdem unglaublich niedlich – ich muss mal Bilder machen). Auch Kühe gibt es, die gehören zwar dem Nachbarn grasen aber auf der Wiese hier und wir haben sie heute gefüttert (sind jungendlich und dienen als Fleischlieferanten – später mal). Und seit gestern nennt diese WG auch ein Bienenvolk ihr Eigen, die Tierchen werden dieses Jahr noch von einem Imker betreut und ab nächstem Jahr gehören sie dann voll und ganz Nicky und produzieren fleißig Honig. Mit den Bienchen habe ich aber auch nix zu tun, dafür aber mit den zwei German Shepherd Pointers, die Hunde des Hauses. Meg ist eher eine Einzelgängerin und will gern mal schmusen, aber Diesel kann mit seinem Spieldrang schon mal auf die Nerven gehen. Sind aber beides unglaublich liebe Tiere und heute habe ich mit Nicky und den beiden nen schönen langen Spaziergang unternommen, wo sie sich so richtig austoben konnten.
Hmmm, ansonsten helfe ich vor allem im Garten. Den “richtigen” Garten habe ich gestern von Unkraut befreit und die freien Flächen zwischen den Pflanzen werde ich die nächsten Tage mit Borke bedecken, um weiteren Unkrautwuchs zu erschweren. Heute und morgen ist aber erst einmal der Gemüsegarten dran. Hab heute schon die kleinen Broccoli und verschiedenste Kohlpflanzen ausgesetzt, sowie die Tomaten gepflanzt und morgen gehts mit den noch verbleibenden Setzlingen weiter. Eine schöne Abwechslung und sehr lustig zu sehen, wie die späteren Gemüsesorten alle in winzig aussehen. Naja und nach dem Essen kümmert sich immer jemand um den Abwasch. Das sind so im Großen und Ganzen meine Aufgaben.
Gestern war ich dann mit Nicky noch zum Sport. Morgens waren wir um YMCA zu einer Tummy-Butt-Thigh-Class (Bauch-Beine-Po), was mich sehr an die Sportabende mit Andrea im Bildungszentrum erinnert hat. Und abends waren wir dann noch zu einer lustigen Zumba-Stunde. Oh, ich wusste gar nicht mehr wie gut sich Sport machen anfühlt. Muss in Deutschland unbedingt wieder einen guten Kurs finden, das hat so Spaß gemacht. Werd hoffentlich die nächsten zehn Tage noch öfters mit Nicky Sporteln gehen.
Na und sonst, erhol ich mich also eher. Wir essen leckeres Eis, es gibt gutes Frühstück (mit eigenen Eiern) und leckeres Abendessen und dazwischen Lunch mit echtem Brot. Also ich kann mich wirklich nicht beschweren. Außerdem habe ich hier ein Schränkchen mit leeren Schubladen vorgefunden und lebe nun mal zwei Wochen lang nicht aus meinem Rucksack. Also mir geht es definitiv gut!!!
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