Wie bereits berichtet, waren wir Helpxer letztes Wochenende allein daheim. Sophie, die Tochter des Hauses hat ihren Freund und ihre frisch geschlüpfte Nichte besucht und Susannah und James waren zu einer Hochzeit geladen und anschließend das erste Enkelchen anschauen.
Ich hab die Hausleitung übernommen und hatte damit die Gewalt über den Speiseplan und den Truck. Ich habe folgendes draus gemacht:
Freitag gab es nach erfolgreicher Arbeit eine Ausflug nach Invercargill, um Lebensmittel und Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Hab von allem ein bisschen bekommen und dann abends, nach Versorgung der Lämmlein und Hunde, ein toskanisches Gericht gezaubert. Mein schon vorher an gearbeitetes Foccaccia passte dabei sehr gut zu meine Hühnchen-Gemüse-Pfanne und Desmond hat als Vorspeise leckere Guacamole fabriziert. Alle waren sehr zufrieden.
Samstag wurde der Nachmittagsausflug wie angekündigt zum Gemstone Beach gemacht. Ich war geschickt und habe meine große Kamera, aber keinerlei Speicherkarten mitgenommen. Jimmy war aber so lieb und hat für mich ein paar Fotos mit geschossen. Dadurch hatte ich alle Zeit der Welt barfuß durch über den schwarzen Sand zu wandeln und die schönsten Steine zu suchen. Außerdem habe ich einen Felsvorsprung erklommen und zum Abschluss haben wir noch eine vermeintliche Hobbithöhle gleich neben einer solchen Behausung ausgemacht. Aber wir waren lieb und haben keinen Hausfriedensbruch betrieben.
Ein Goldschürfer (ehrlich) am Strand hat uns von einem gestrandeten Wal etwas weitere die Küste entlang erzählt. Wir hatten zwar geteilte Gefühle dabei einem Wal beim Sterben zuzuschauen, aber entgehen lassen wollten wir uns es trotzdem nicht. Also sind wir zur Monkey Island gefahren und in Richtung großer grauer Fels spaziert. Der Wal war noch am Leben, hatte jedoch Schußwunden. Dieser zehn Meter lange Buckelwal war natürlich nicht mehr ins Wasser zu bewegen und auch während der Flut war für ihn kein Weg wieder hinauszuschwimmen (ein solches Bild war in der Zeitung), darum wollten die Zuständigen ihn von seinen Qualen befreien. Nur hatten sie noch nie ein so großes Tier in der Gegend und der Versuch ihn zu erschießen war kläglich gescheitert, sehr schade ihn so zu sehen. Aber trotzdem ein beeindruckend sanftmütiges Tier, vor allem bei dieser Größe.
Wieder zuhause gab es, nach einer kurzen Wartezeit und natürlich erst einmal Lämmchen zum Trinken überzeugen (das eine wollte nicht so recht…), Sheperd’s Pie. Dieses Mal auch wirklich mit Lammhack zubereitet und wieder sehr lecker.
Sonntag habe ich den Morgen leider erst mein Lieblingslämmlein “schlafend” vorgefunden. Sophie nimmt an, dass es wahrscheinlich während dem Unwetter von einem älteren Schaf umgerannt und verletzt wurde. Sehr traurig, sie war ein sehr sehr liebes und niedliches Tierchen. Die anderen haben aber weiterhin fleißig getrunken und mich angeblökt. Danach hatte ich das Vergnügen endlich mal wieder mit meinem Carochen zu telefonieren, bevor ich wieder fleißig im Garten und Haushalt gearbeitet habe. Ich kann jetzt übrigens perfekt einen Benzin-Rasenmäher bedienen und bin sehr stolz auf mich. Desmond, der Canadier ist morgens abgereist und ich hab den Nachmittag diesmal zum Laufen und im Garten bei Sonnenschein lesen genutzt. Zum Abendessen habe ich einen bunten Kürbis-Auflauf gekocht und zum Nachtisch wunderbar mit meiner Familie in Thale und dann auch noch Martin telefoniert.
Montag habe ich meine gestellten Aufgaben (Unkraut im Gemüsebeet bekämpfen, Rasen mähen, Staub wischen und saugen, Schwein, Hühner, Lämmer und Hunde versorgen) erfolgreich beendet und noch ein paar Extra-Kleinigkeiten, wie Bäderputzen, dran gehängt. Susannah hat sich riesig gefreut, als sie heimgekommen ist. Am Nachmittag bin ich mit Jimmy nach Riverton gefahren. Ich habe ihm und mir die Riverton Rocks gezeigt und während er zurück zur Stadt gelaufen ist, habe ich mir einen tollen Carrot-Cake (mit Ananas, Nüssen und Aprikosen) im beachhouse-Cafè gegönnt. Auf dem Weg zur Stadt hab ich noch am schönen Strand mit glücklichem gestrandeten Wal halt gemacht. Wenn das mal nicht ein gelungener Abschluss war. Auf dem Heimweg sind wir noch an den kleinen Fischerhütten der White-Bait-Fänger vorbeigefahren und haben einen interessanten alten Friedhof entdeckt.
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