Mittwoch, 31. August 2011

Urlaubsbeschäftigung und gutes Essen

Seit dem letzten Post habe ich vor allem meine Füße hochgelegt und meine Mütze fertig gestrickt, falls es im Süden wieder kälter werden sollte (bzw. einfach aus Jahreszeiten-Gründen noch kälter ist), bin ich jetzt gut ausgerüstet.

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Außerdem haben wir mit Hilfe von Annes herrlichem Überlebenspaket mal den Vergleich angestellt zwischen Tütenpudding und selbstgemachtem Pudding. Wir mussten feststellen, dass wir nur noch bedingt Tütenpudding essen werden. Der selbstgemacht schmeckt sogar ohne echte Vanille deutlich natürlicher (weniger nach Pulver) und dauert dabei fast gar nicht länger. Also ab jetzt immer Speisestärke, Eier und dann zuhause wieder Vanilleschoten und Milch bereithalten. Beim fertigen ist der Tütenpudding übrigens links.

Selfmade vs. Tüte Vergleich: Tütenpudding vs. Selbstgemacht

Außerdem waren wir im Takeaways und sind nun endlich mal in den Genuss von Fish and Chips gekommen. Für nur 6,60NZD (4€) gibt es eine wirklich ordentliche Portion Pommes (hier Chips) und dazu ein gut paniertes Stück Fisch. Alles ordentlich in Zeitung eingeschlagen. Es war unglaublich fettig, aber auch sehr lecker. Kann man mal wieder machen.

große Auswahl im Takeaways Fish&Chips

Außerdem habe ich mir ein Kumara-Kochbuch (Kumara = Süßkartoffel) gekauft und gleich mal Kumara-Scones gebacken, die es zu einer leckeren Tomatensuppe mit Gemüse gab. Und diese Kumara-Scones werden nun öfter gemacht. Habe herzhafte mit Speck gefüllt und Süße mit Cranberries und Aprikosen. Da kann man ein bisschen rumexperimentieren. Und als leckeres Urlaubsfrühstück gabs Montag Morgen einen kleinen Berg Pancakes, mit Zimtzucker, auch sehr sehr lecker. Also kulinarisch fehlt es mir hier an nichts.

Tomatensuppe mit Gemüse und Mozarella dazu Kumara-Bacon-Sconesleckere Frühstücks-Pancakes

Sonntag, 28. August 2011

Was man so macht in Kerikeri:

Ich hab zumindest mal die Fotos der letzten Tage gesichtet und ein paar schöne in ein Webalbum verpackt (https://picasaweb.google.com/111719436862959998083/FreieTageInKerikeri), damit ihr mal sehen könnt, wie ich meinen Urlaub verbringe.
krasse SonneZöpfchen ein großer Baum

Nachdem  ich den Donnerstag ganz ruhig begonnen habe, war ich Freitag nach dem morgendlichen Skypen wirklich noch einen schönen Spaziergang machen, am Fluss entlang zum nicht-mehr-eingekleideten Stone Store. Dabei wurde das gute Wetter gleich mehrfach auf Film (oder Speicherkarte) festgehalten.

tierisch was los IMG_9025 IMG_8913 Stone Sore Baisin

Wieder im Motel angekommen, ging es gleich ins New World, da wurden noch letzte wichtige Besorgungen für die Pizza getätigt und wir haben alle Lotto gespielt. das funktioniert ähnlich wie zuhause. Es gibt 6 aus 40 Zahlen, man muss mindestens 4 Spiele (hier Lines genannt) spielen und eines kostet 60cent. Wenn man eine Chance auf den Jackpot haben will, muss man noch zusätzlich Powerball spielen. Dabei kreuzt man neben der Line auch noch jeweils eine Powerballzahl von 1-10 an. Nur wenn man 6 Richtige, plus Zusatzzahl und Powerball-Zahl hat, gibts den Jackpot.
Abends hab ich dann Pizzas gebacken, mit selbstgemachter Tomatensoße und als Belag gabs Variationen von Käse, mal mit Mais, mal mit Bluecheese (100g für 4,59), mal mit angebratenen Zwiebeln und Knoblauch, oder auch nur ganz viel Käse :) Hab allen gut geschmeckt und wir waren sehr sehr satt.

it's pizzatime Pizzaabend - Claudi macht Pizza für die Mädels
Am Samstag habe ich wieder ausgeschlafen und bin nach dem Aufstehen erst einmal Laufen gewesen, die gleiche Strecke, die ich am Tag zuvor entlang spaziert war. Bin bisschen aus der Form, aber es hat Spaß gemacht, da sich der Waldboden gut zum Laufen eignet. Nach einer guten Dusche gabs mein letztes selbstgebackenes Brötchen (muss wieder neue machen) mit Frischkäse, Tomaten (waren im Angebot für “nur” 6,98NZD/kg) und Basilikum. Dazu nen Tee und der Sonnenschein auf der Terrasse.

so lässt sich ein Wintermorgen genießenSonnenplatz gesucht und gefunden 
Nach ner ordentlichen Sonnenschein-Sitzung (natürlich gut eingecremt) waren wir mal wieder im Warehouse, brauchte neue Duschsachen und vor allem nochmal die schöne rote Wolle (mach noch eine Mütze und ärger mich mit dem neuseeländischen Nadelspiel rum, da dieses nur aus 4 Nadeln und nicht wie daheim 5 besteht). Abends waren wir zu Tonys (Motelbesitzer) 50ten Geburtstag eingeladen. Es gab kleine Häppchen und dann noch richtig guten Braten auf Brot zu essen. Außerdem gute alte Musik (vor allem Beatles). Zwischendurch haben wir uns rausgeschlichen zum Lotto-Ziehung anschauen und siehe da, ich habe drei Richtige aber leider die Zusatzzahl auf nem anderen Tippfeld, das waren dann keine 21NZD Gewinn, aber dafür scheint die Sonne ganz herrlich, dann werd ich mich eben am Wetter erfreuen :)

DSC02311 richtig guter Braten mit Merretich und Senf auf Brötchen zu Tony's 50ten
Soweit aus Kerikeri, ich halte euch auf dem Laufenden!

Freitag, 26. August 2011

Wie man seine Freizeit genießt

So, nun beginnt also schon der zweite Tag ohne Arbeit. Ich wusste gar nicht mehr, wie gut sich so zwei Tage hintereinander frei anfühlen ;) Das heißt, so lang wachbleiben wie man will, ausschlafen bis wann man will, kein Stress, weil: Was ich heut nicht kann besorgen, verschiebe ich nun mal auf morgen ;) usw. Herrlich, sag ich euch!

Gestern habe ich also gleich erst mal lang ausgeschlafen und dann mit Alisa Bacon&Egg auf der Terrasse genossen. Ruby (der Motelhund) saß neben uns und hoffte vergebens auf einen eigenen Bissen. Dazu war es aber auch zu lecker und Ruby sowieso schon zu gut im Futter.

leckeres Brunch am ersten freien Tag RubyP8250010 

Nachdem ich die Küche mit der nicht komplett abgeschalteten Herdplatte nicht angezündet, sondern nur den Holzlöffel etwas geschwärzt habe (hust, war wohl noch zu unausgeschlafen, aber haben ja Glück gehabt), und Alisa freundlicherweise den Abwasch übernommen hat, habe ich mich erst einmal meinem Zimmer gewidmet. Genauer dem Drittel meines Zimmers, nun ist mein Lebensmittelfach, sowie die dazugehörige Box und vor allem mein Rucksack und der Nachttisch mal wieder aufgeräumt und Unnötiges aussortiert. Die Versandbox meines neuen Netbook-Ladekabels (mein deutsches ist letzte Woche einfach gestorben, aber so konnte ich mal Trade Me – NZ ebay – ausprobieren)) dient nun als Postbox, so dass die Briefe und Karten nicht geknickt werden auf der Weiterreise.

Nachmittags sind wir dann noch mit Annikas neuem Auto (nun bin ich die einzige Autolose in der Gruppe, aber das ist okay) ins Warehouse gefahren sind, habe ich mir da neue Kopfhörer (ja, letzte Woche ging viel kaputt, sogar beide Kopfhörer, die ich mit habe) und eine schöne Sonnenbrille geleistet. Heute wird vielleicht noch ein wenig Geld für eine Frühlingshose ausgegeben. Denn der Frühling hält hier definitiv Einzug.

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Abends habe ich dann meine roten Rundschal fertig gestrickt und festgestellt, dass ich wohl noch mal ins Warehouse muss, denn ich brauch noch mehr rote Wolle, weil ich noch eine passende Mütze will. Sonst war ich aber eher faul, tut mal so gut, nicht so viel zu machen.

Und heute habe ich den Tag sehr schön mit Gebäck und Scones vom Bakehouse und Skypen mit Martin begonnen und wurde dann bei der Post mit vielen schönen Sachen fürs Aufstehen belohnt. Vor allem Annes Päckchen mit Pudding und tollem Mäppchen hat mich fast zu Tränen gerührt. Ich freu mich sehr, dass so viele zu Hause an mich denken (natürlich auch die, die nix geschickt haben ;) ).

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Und nun nutze ich das schöne Wetter für einen kleinen Spaziergang und heute Abend wird Pizza gebacken. Es wird also ein schöner Tag!!!

Mittwoch, 24. August 2011

Ende gut, Alles gut! Oder: Erstens kommt es anders und zweitens als gedacht

So, ich bin jetzt arbeitslos, oder arbeitsfrei, wie ich lieber sage. Ich blicke gerade auf elf Tage am Stück durcharbeiten mit 117,5 Arbeitsstunden zurück und so fühle ich mich auch, wie überfahren.
Nach meinem letzten Eintrag hieß es nach ersten Spekulationen: Also damit ihr es alle wisst, nach Dienstag ist Schluss. Wir werden noch das Repacking für die Großbestellung abschließen, nebenbei werden noch die letzten grünen Kiwis gepackt (also aus den Behältern, in denen sie seit dem Pflücken sind aussortiert und in Boxen gepackt). Damit werden wir am Dienstag abschließen und dann haben wir keine Arbeit mehr für euch.

Gesagt, getan. Wir haben also Freitag und Samstag “nur” von 7 bis 17 Uhr gearbeitet und Sonntag, Montag und Dienstag die zwölf Stunden. Am Montag gab es als Dank für die gute Mitarbeit nochmals Pizza für alle (also für jeden ein Viertel einer kleinen) und eine Verlosung, mit ganz interessanten Preisen, aber ich hab nix gewonnen. Ansonsten haben wir nur gearbeitet. Spätestens nach acht Tagen verlässt dich die Lust komplett. Man fühlt sich zum Teil wie betrunken, ist müde/fertig. Hat zeitweise Probleme sich zu konzentrieren und ist eher gereizt. Aber es war ja immer der Gedanke da, nur noch bis Dienstag durchhalten.

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Dann kam der Dienstag und plötzlich heißt es bei einem extra einberufenen Meeting: Wir müssen doch noch morgen Repacken (die Trucks kamen auch erst heute), bis der letzte Truck kommt und dann haben wir auch noch 150 Bins zu packen, wahrscheinlich auch noch am Donnerstag. Und da ist man morgens nur aus dem Bett, weil es ja der letzte Tag ist.

Heute bin ich also nochmal aus dem warmen Bett, morgens um kurz nach 6 gekrabbelt, mit dem Wissen, dass ich nichts weiß. Wir waren auch heute schon deutlich weniger, in den letzten Tagen hat man schon des Öfteren Tschüß und eine gute Reise gewünscht. Und so haben wir heute wieder mit neuen Leuten das letzte Mal am Fließband gearbeitet, das Problem mit neuen ist, dass die Qualität meistens nachlässt, Aber inzwischen war uns auch das eher egal. Nach dem Mittagessen hieß es dann plötzlich wir sind fertig, es kommen nachher nur noch zwei Paletten, da ist am Hafen der Gabelstapler reingefahren, ansonsten helfen alle beim Packing. Alisa und ich durften aber die Movingtable reinigen (haben uns bei Lorna gleich freiwillig gemeldet, ist ja mal was anderes).
Ganz Orangewood kamen erstmal noch verschiedene Paletten von denen es erst hieß, wir machen die noch, alle zurückholen, bevor sie drei Minuten später wieder abgeholt wurde und es hieß, ach ne, doch nicht. Es war also sehr durcheinander. Unsere letzten Pausen haben wir dafür um so mehr genossen.

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Nachdem die Gabelstaplerkisten dann auch versorgt waren (wir mussten zum Glück nur die drei neu machen, die beschädigt wurden, der Rest hatte nichts abbekommen), konnten wir endlich mit dem Saubermachen beginnen. Eine Unmenge an Kiwihaaren, sag ich euch, die da durch die Luft geflogen sind. Wir hatten uns vorsorglich Mundschutz besorgt. Außerdem ganz viele Labels von den Früchten, die während der Arbeit an die Maschine geklebt wurden und nun wieder entfernt werden sollten. Aber zumindest hatten wir noch Süßigkeiten zu vernichten.

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Mitten während der Arbeit wurden wir dann plötzlich wieder zum Repacking gerufen (anscheinend ist irgendwo doch noch eine Palette aufgetaucht), sodass wir unsere Saubermachaktion nur grob beenden konnten, wir wollten es eigentlich viel gemütlicher und gründlicher machen. Zumindest kam im Verlauf des Nachmittags dann auch noch der Chef des Packhouses vorbei und meinte, wir haben sehr gute Arbeit geleistet und darum muss er uns jetzt gehen lassen (heißt, sie brauchen für morgen keine weiteren Leute).

Da waren wir froh, es reicht jetzt nämlich wirklich. Ich brauche dringend Schlaf und eine Woche Füße hochlegen und nichts tun, das Reisen und Woofing wird ja auf seine Art auch wieder anstrengend, also freue ich mich auf die kommenden ruhigen Tage. Das heißt zwar insgesamt etwas weniger Geld, als vor einer Woche hochgerechnet (aber immerhin doch über 3000€ in 8 Wochen), aber doch mehr, als ich anfangs gedacht hätte, zu verdienen. Ich bin also vollauf zufrieden. Für die folgenden 17 Wochen bis meine Familie kommt stehen mir 230NZD pro Woche zur Verfügung, was für Schlafen und Essen reichen sollte (während dem Woofing habe ich ja deutlich geringere Ausgaben). Also alles in Allem bin ich froh, dass es vorbei ist, aber auch, dass ich es getan habe.

Zur Feier des Tages habe ich mir vorhin leckere weiße Schokolade mit Macadamia-Nüssen gekauft und dazu einen wirklich guten Sekt, den ich mit Alisa und Annika geleert habe. Morgen früh wird ausgeschlafen und zum Lunch zwischen 11 und 12 wollen wir uns dann Bacon & Eggs braten. Im Anschluss steht draußen sitzen und lesen auf dem Plan. Sonst nichts ;)

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Donnerstag, 18. August 2011

Arbeit, Arbeit, Arbeit

Eigentlich gibt es wirklich nichts Neues zur berichten. Meine Tage die Wochen sahen so ungefähr so aus:

Aufstehen um 6 Uhr morgens, dann ein Brötchen (oder besser Scone) für das Mittagessen vorbereiten und Tee trinken. Um 6:35 gehts dann mit Alisa oder Joanne auf zur Arbeit. Dort hofft man auf ein oder zwei noch übrige Scheiben Toastbrot (die Asiaten sind unglaublich gewandt darin kostenloses Essen abzustauben, deshalb ist dieser Teil nicht immer gewährleistet) und um 7 beginnt das heitere Arbeiten. Zur Zeit wieder vor allem am Fließband (Moving Table).

An so einem Tag wie heute, an dem es draußen sehr kalt ist und morgens die Scheiben gefroren, freut man sich zumindest über die “Wärme” im Coolstore, in dem wir arbeiten. Ansonsten war das Arbeiten aber eher monoton und wir haben auf das Ende des Tages hingearbeitet. Dazu muss man sagen, meine Arbeitswoche sieht diese Tage ungefähr so aus (der erste Plan ist von Dienstag, der zweite wurde dann am Mittwoch so verändert, das geht hier immer schnell):

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Dazu ist zu sagen, dass wir auch schon Dienstag bis 19:30 gearbeitet haben und der letzte freie Tag Samstag war. Ich befinde mich also in einer 80 Stunden Woche (okay, nur 74,5 Stunden bezahlte Arbeitszeit) und werde wahrscheinlich 10 Tage durcharbeiten.

Bei der Arbeit geht es, wie bereits beschrieben, vor allem um Schnelligkeit und Qualität, leider haben wir bei uns im Team, einige Leute, die weder schnell arbeiten, noch die Kiwis in entsprechender Qualität am Bandende sortiert ankommen lassen (einige gute Früchte werden aussortiert und dafür eindeutig schlechte in der Box belassen). So schaffen wir zur Zeit weder unser Soll, noch liefert das Team wirklich gute Arbeit ab. Aber mit scheint, das ist ein gängiges Problem in Neuseeland, was zum einen mit den Backpackern zum anderen mit der zweifelhaften Arbeitsmoral auch der Kiwis zu tun hat. Aber das soll ja alles nicht mein Problem sein. Diana und ich haben mehrfach gezählt und gestoppt, wir schaffen mehr als unser Arbeitssoll und dazu wurden wir inzwischen auch ein paar mal (zumindest indirekt) von unserer Supervisorin für unsere Arbeit gelobt.

Unterbrochen wird das Arbeiten nur von den Smokos und der Lunchpause (bzw. bei 12 Stunden auch noch DInnerpause), die immer ungefähr nach zwei Stunden Arbeit anstehen. Da kann man sich erholen und wenn man Glück hat die Sonne und was gutes zu Essen genießen:

DSC02278 mein Mittagessen DSC02245

Naja, aber die Erfahrung hier möchte ich nicht missen (dazu bestimmt am Ende meiner Arbeitszeit noch mehr). Außerdem bringt es bei der vielen Arbeit auch gut Geld ein, man darf aber nicht missachten, dass es auch andere Auswirkungen hat. Ich habe ein paar wirklich nette Menschen, wie Diana, Alisa, Ina und meine weiteren Mädels aus dem Motel kennengelernt, und festgestellt, dass meine Finger jede Woche an anderen Stellen aufgrund von Trockenheit reißen können. Ach, und übrigens sehen die Hände nach grünen Kiwis noch älter aus, als nach goldenen.

DSC02184 DSC02282 alte Hände

So, und wenn ich dann endlich mal zuhause angekommen bin, mache ich mir noch Abendessen, das ist dann wahlweise am nächsten Tag auch für die Dinnerpause mitnehme und sonst vergeht die Zeit irgendwie ganz schnell, ohne das man großartig noch irgendetwas schafft :( Zum Stricken stören die gerissenen Daumen grad zu sehr, ebenso beim Schreiben. Und so bleibt mir auch jetzt wieder nur, der Weg ins Bett. Aber morgen ist ja ein “kurzer” Arbeitstag.

Samstag, 13. August 2011

Das mache ich, wenn die Arbeit endlich vorbei ist

Jetzt sind es nur noch 18 Tage, die ich bei Orangewood Kiwis sortieren werde. Wird auch langsam Zeit, meine Finger leiden etwas unter der Arbeit, ich hab einen ständig verspannten Nacken, die Gliedmaßen gewöhnen sich nur mäßig an das lange Stehen und Spaß hat es eigentlich noch nie gemacht. Aber versteht mich nicht falsch, es ist nicht wirklich schlimm oder schlecht. Nur eben keine Beschäftigung für länger als zwei Monate. Es hat ja auch Vorteile, ich arbeite mit netten Leuten zusammen, hab eine wirklich schöne und angenehme Bleibe hier und verdiene in diesen 10 Wochen wohl fast 3500€ (inklusive einem Urlaubsbonus, von dem ich heute erfahren habe). It’s all about the money.

Aber dank netter Anfragen von tollen Kiwis und meinen Mitbewohnerinnen habe ich meine nächsten Monate auch schon ein bisschen vorgeplant. Was das Geldverdienen noch leichter macht, weil man sich auf etwas freuen kann. Ich bin auf einer Seite registriert, die sich help-x.net nennt und weltweit Woofing-Plätze vermittelt. Wofing bedeutet, dass mich Leute bei ihnen wohnen lassen und mich füttern und ich dafür 4 Stunden am Tag bei ihnen Arbeite. Sei es im Garten, mit den Tieren, Kindern, sauber machen, kochen etc. Auf dieses Seite bieten die Leute also ihre Plätze an und ich bin dort auch angemeldet mit einem Profil (http://www.helpx.net/profile.asp?email=C.Zechel@gmx.de) vertreten. So können mich auch die Hosts anschreiben, was die folgenden Leute gemacht haben. Ich fand ihre Informationen sympathisch, hab mich mit ihnen per E-Mail ein wenig ausgetauscht und das ist nun der Plan:

Am 4. September wollen Danny, Annika und vllt noch Alisa, mit denen ich zusammenwohne, für ein paar Tage in die Endless Sommer Lodge weiter nördliche fahren und einen Tag ans Cape Reinga. Danny und Annika werden mich dann irgendwo auf dem Weg wieder südlich aussetzen und ich mach mich allein mit dem Bus weiter zu meinem ersten Woofing.
Das sind Aoife und ihre Familie (https://www.helpx.net/host.asp?hostid=6260), dort werde ich ungefähr vom 10.-23.09 bleiben. Die klingen auch in den Mails sehr nett und ich darf ihr beim Kälberfüttern und im Gemüsegarten helfen.
Dann geht es zu Hausarbeit bei Bernard (https://www.helpx.net/host.asp?hostid=2712), der auch mitkommt zum
Rugby-Spiel am 25.09 Schottland-Argentinien in Wellington. Da hab ich heute die drei Karten erhalten (noch eine für Alisa, die ich dann da wieder treffe).
Und Ende September geht es weiter auf die Südinsel und dann Richtung Christchurch, wo ich ab Anfang Oktober
auf der Alpaka-Farm (https://www.helpx.net/host.asp?hostid=10728) verweile, um Alpaka-Babys zu füttern und das Wollschwein zu knuddeln.
Da hab ich mal so zwei Wochen angedacht, dann reise ich wieder ein bisschen rum und Anfang November wollte ich dann bei James und Susannah (https://www.helpx.net/host.asp?hostid=10664) wohl auf zu meinem Geburtstag verweilen (schöner als in einem Hostel mit lauter Fremden), auch um die zwei Wochen angedacht (damit es sich auch lohnt).
Und dann hab ich noch so um die vier Wochen bis ich wieder in Auckland sein muss. Mal schauen, ob ich da für
unterwegs noch eine Bleibe finde oder das Geld dann doch auch mal ein bisschen ausgebe.
Zwischendrin habe ich dann auch meistens ein oder zwei Wochen Zeit im zum nächsten Stay zu kommen und die Landschaft und alles zu genießen. Für mich klingt das nach einem tollen Aufenthalt und so, wie ich mir meine Zeit hier vorgestellt habe.

Ab Ende Dezember ist dann meine Familie für drei Wochen hier und wir werden mit dem Auto die Süd- oder Nordinsel unsicher machen. Irgendwann im Januar trifft dann Martin ein und es geht noch ein paar weitere Wochen quer durch Neuseeland bevor wir nach einem kurzen Aufenthalt in Australien (Sydney und Melbourne) dann wieder auf deutschem Boden landen.

Montag, 8. August 2011

Nachrichten aus der Heimat


In den letzten Tagen konnte ich mich über mehrere Mails und Post aus Deutschland freuen. Sowohl Nachrichten auf facebook als auch Mails (Totti, ich hab mich soooo riesig gefreut, versuch bald mal zu antworten) zaubern mir immer ein Lächeln auf die Lippen. Es ist schön zu lesen, was bei euch allen zuhause so passiert und zu merken, dass ihr an mich denkt ;)
Heute hab ich dann auch ein kleines Päckchen von Conny und Bernd bei der Post abgeholt, sehr schön. Leider ist eine Postkarte von meiner Familie wohl auf dem Weg verloren gegangen und auch der Brief von Martin ist noch irgendwo unterwegs. Sehr ärgerlich. Das Mädel von der Post meinte dann auch, ich sollt mir die Sachen lieber woanders hinschicken lassen, sehr zuverlässig. Aber ich halte sie schon von Anfang an für eher unfähig und hoffe das bei der Post das Fehlende noch auftaucht.
In den letzten Tagen ist aufgrund der vielen Arbeit nicht viel berichtenswertes passiert und in den nächsten Tagen stehen unter anderem 3 12-Stunden-Tage an, darum versuche ich die letzten zwei Wochen heut und morgen noch aufzuarbeiten und zu posten, damit alle wieder auf dem neuesten Stand sind und auch ihr Neuigkeiten aus der Ferne habt.

Mittwoch, 3. August 2011

Unter-der-Woche-Wochenendbeschäftigung: Rainbow Falls und Opito Bay

Letzte Woche gab es plötzliche Änderungen im Arbeitsplan. Nachdem die große Bestellung, die für den 14. August angesetzt war auf den 22. Verschoben wurde, war das Repacking zu früh angesetzt. Die Wahrscheinlichkeit wäre sehr groß, dass die Boxen, bis dahin nochmals überprüft werden müssten. Darum gab es am Montag die Meldung: Mittwoch und Donnerstag ist frei, dafür wird am Wochenende durchgearbeitet.
Wir haben alle Pläne gemacht, so wollten Diana und ich Mittwoch alles Mögliche erledigen und am Donnerstag gemeinsam was unternehmen. Dienstagmittag hieß es dann plötzlich, dass wir doch nur Mittwoch frei haben, so schnell kann sich das bei uns ändern. Planung ist wirklich nicht die Größte Stärke dieser Firma (nach wirklichen Stärken suche ich ehrlich gesagt noch). Aber lieber ein Tag, als gar keiner. Mein freier Tag sah dann folgendermaßen aus:
Vormittags hab ich mich von meinem Wecker schon um halb sieben wecken lassen, mir ein Sandwich und Tee gemacht und mich auf den Weg zu den Rainbow Falls begeben. Wollt den Tag mit nem schönen Spaziergang beginnen (bei der Arbeit bleibt die Bewegung leider aus, da braucht man mal nen Ausgleich), hatte auf Sonnenstrahlen auf den Wasserfall gehofft und wollte dann wieder rechtzeitig zum Skypen mit Martin in der Stadt sein. 

Bis auf die Sonnenstrahlen hat alles gut geklappt. Es war ein bewölkter Morgen und so habe ich immer noch keinen richtigen Regenbogen über den Wasserfällen gesehen. Aber schön gefrühstückt neben den Rainbow Falls und die frische Luft genossen.
Nach meinem Gespräch mit Martin war ich mal wieder im Bakehouse und hab Gebäck vom Vortag für sagenhafte 2Dollar gekauft. Ein Muffin, zwei Zimtschnecken und ein Kaffeekuchen (hefezopfähnlich) wurden für den Nachmittags-Ausflug besorgt.
Um halb zwei hat mich Diana mit ihrem Haus (sie hat sich mit ihrem Freund einen Van zum herumreisen angeschafft) abgeholt und wir haben uns zum Opito Bay, einer schönen Bucht nicht weit von hier, begeben. Ausgerüstet mit Kuchen, Kameras, Stativen und einem Taschenmesser. 
Der Weg dorthin ist schon atemberaubend. Diese Landschaft, grüne Berge, mit Steinen, Kühen, Wasser, Bäume… wirklich wunderschön. Angekommen muss man noch über einen Hügel steigen (da kam dann raus, dass wir vom vielen Stehen beim Arbeiten schon richtig eingerostet sind) und dann ist man an einem kleinen Stein-Muschel-Strand. 
Zunächst haben wir einen Seestern wieder zurück ins Wasser gebracht, da er sich noch bewegt hat, sind wir uns sehr sicher, dass wir im das Leben gerettet haben. Und dann sind wir über die Steine auf und ab geklettert, und haben hier und da ein paar Bilder gemacht. Bis wir an einem zweiten kleinen Strand angekommen sind. Da kam dann richtig die Sonne hinter den Wolken raus und wir haben ganz ganz viele unterschiedliche Aufnahmen gemacht, die jetzt noch auf Bearbeitung warten. Die Ergebnisse gibt's dann hoffentlich bald, aber momentan ist nicht an großes Bilderbearbeiten zu denken – leider.
Außerdem haben wir unser Gebäck genossen und dann, die Riffbewohner näher angeschaut. Wir wollten eine Auster essen. Vorher hatte ich mich informiert wie man diese Dinger öffnet und was zu beachten ist. Diana wusste von ihrem Freund schon, dass es dort Austern gibt. Das schwierigste ist zunächst eine solche abzubrechen. Die Viecher hängen verdammt fest. Dann habe ich mit Martins Taschenmesser ziemlich geschickt eine Auster geöffnet, überprüft ob sie noch lebt (sie bewegte sich noch), die Auster von der Muschel vollständig gelöst und ausgesaugt … Also, Auster sind etwas glibberig und schmecken nach Sand und Salzwasser. Sonst nichts. Ich fand es jetzt nicht sonderlich schmackhaft, aber auch nicht total ekelig. Dianas Urteil war ähnlich.
So haben wir uns wieder auf den Heimweg begeben. Meine Herausforderung des Abends war dann noch Pudding kochen, da es hier kein richtiges Puddingpulver gibt, habe ich aus Stärke, Zucker, Eiern, Milch und Vanilleextrakt ganz allein dieses leckere Dessert zubereitet und die Mädels waren sehr angetan (ich auch), sodass es am Wochenende bereits nochmal Pudding gab.